26. Juli 2019 | Magazin:

„SmartSpace“ bei Innovationswettbewerb erfolgreich Ideen für die zukünftige Kommunikation im Internet der Dinge

Ob Smart Home, intelligente Kleidung oder Fahrzeuge: Schon heute sind viele Gegenstände unseres Alltags über das Internet miteinander vernetzt. In Zukunft soll das sogenannte Internet der Dinge (Internet of Things / IoT) immer mehr an Bedeutung gewinnen. Voraussetzung dafür ist eine funktionierende Datenverbindung selbst in abgelegenen Gebieten der Erde. Das Institut für Raumfahrtsysteme der Technischen Universität Braunschweig hat unter dem Titel „SmartSpace“ Ideen entwickelt, wie die Infrastruktur des IoT in Zukunft aussehen könnte und damit den INNOspace Masters Innovationswettbewerb des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gewonnen.

Außerhalb von Ballungsräumen sind die vorhandenen Mobilfunknetzte für die Nutzung des Internets der Dinge oft unzureichend. Eine funktionierende Datenverbindung ist aber Voraussetzung für die Nutzung dieser Zukunftstechnologie. Unter den aktuellen Bedingungen ist die Übertragung von Daten zwischen IoT-Geräten und Satelliten unwirtschaftlich und komplex, da die Geräte nur über kleine Antennen verfügen und mit einem geringen Stromverbrauch sowie minimalem Datendurchsatz auskommen müssen. Eine innovative Idee zur Lösung des Problems hat das Institut für Raumfahrtsysteme beim DLR Wettbewerb INNOspace Masters 2018/19 eingereicht und damit den Preis in der Kategorie „DLR Raumfahrtmanagement Challenge“ gewonnen, die die Forschungs- und Entwicklungsphase in den Mittelpunkt stellt.

Die SmartSpace-Module sollen Daten von IoT-Geräten an ein übergeordnetes Satelliten-Backbone senden. (Symbolbild) Bildnachweis: Drew Feustel/NASA

Die SmartSpace-Module sollen Daten von IoT-Geräten an ein übergeordnetes Satelliten-Backbone senden. (Symbolbild) Bildnachweis: Drew Feustel/NASA

„Durch den Preis dürfen wir nun bei der DFG einen Förderantrag für unser Projekt stellen“, freut sich Professor Enrico Stoll, Leiter des Instituts für Raumfahrtsysteme an der TU Braunschweig. Das SmartSpace-Konzept sieht dedizierte Kommunikationsmodule auf der Erde und im Weltraum vor, um eine Datenerfassung und -übertragung zu ermöglichen. SmartSpace-Module sollen als Datenpuffer für mehrere IoT-Geräte und deren Anwendungen dienen. Sie senden die gesammelten Daten an ein übergeordnetes Satelliten-Backbone. Eine eigene Bodenstation wird so überflüssig. SmartSpace soll auch in abgelegenen Gebieten und großen Infrastrukturen möglich werden, indem das zwischengeschaltete SmartSpace-Netzwerk als Verbindungsglied fungiert.

„Space Moves!“

Insgesamt haben 253 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen, Start-ups, Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 17 europäischen Ländern ihre Projektskizzen eingereicht. Zwölf von ihnen kamen in die Endrunde des Innovationswettbewerbs. Unter dem Motto „Space Moves!“ suchte das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beim vierten INNOspace-Masters-Wettbewerb nach neuen Ideen und Konzepten, die aktuelle Problemstellungen der Raumfahrtbranche aufgreifen und innovative Lösungsvorschläge bieten. Es wurden Preise in vier Kategorien vergeben. Gesamtsieger wurde die ESDA-Axiotherm GmbH mit einer neuartigen Polymerverbindung.