10. Februar 2021 | Presseinformationen:

QVLS Launch-Event Auftaktveranstaltung des Quantum Valley Lower Saxony

Mit einem digitalen Event startete am 10. Februar 2021 offiziell das Quantum Valley Lower Saxony (QVLS). Dabei kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, um symbolisch das Profil des Vereins widerzuspiegeln: Ein institutionsübergreifender Verbund, der an einem Strang zieht, um skalierbare Quantencomputer in Niedersachsen umzusetzen. Die Technische Universität Braunschweig ist mit dem Forschungsschwerpunkt Metrologie, dem Exzellenzcluster QuantumFrontiers und dem Forschungszentrum für Nanometrologie „LENA“ Teil der Keimzelle des Bündnisses.

Eine Ionenfalle, der zentrale Baustein des skalierbaren Quantencomputers des Quantum Valley Lower Saxony. Bildnachweis: Christian Ospelkaus

Vor vier Monaten gründeten niedersächsische Forschungseinrichtungen und Unternehmen gemeinsam den Verein Quantum Valley Lower Saxony (QVLS), unterstützt vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Volkswagenstiftung. Damit verbinden sich die in den letzten 10 Jahren mit 220 Millionen Euro optimierten Kompetenzen Niedersachsens in Metrologie, Quantenphysik und -technologien zu einem konkreten Ziel: Bis 2025 einen Quantencomputer bauen, der 50 Qubits mit Ionenfallen realisiert. Dabei kommen nicht nur alle Voraussetzungen für einen skalierbaren Quantencomputer unter einem Dach zusammen, sondern auch immer weitere Partnerinstitutionen hinzu. Beim digitalen Eröffnungsevent waren neben den leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch Fördernde aus der Politik und Unternehmen, die die neuen Quantentechnologien in die wirtschaftliche Anwendung bringen wollen.

Hintergrund: Quantencomputer und Ionenfallen-Technologie

Wie die Grundrecheneinheit Bit bei einem normalen Computer kann auch die Grundrecheneinheit des Quantencomputers – ein Qubit – die Zustände 0 oder 1 annehmen. Anders als bei einem normalen Computer kann ein Qubit jedoch auch alle Zustände dazwischen einnehmen. Deshalb steigt die Menge an Informationen, die ein Quantencomputer speichern und verarbeiten kann, exponentiell mit der Zahl der Qubits.

Bei der Ionenfallen-Technologie werden Ionen – geladene Atome – als Grundrecheneinheit des Computers verwendet. Ein Ion ist dabei ein Qubit. Mithilfe von elektrischen Feldern werden diese Ionen eingefangen und durch Radiowellen sowie Laserstrahlen kontrolliert. Diese Technik ist einer der vielversprechendsten Ansätze zur Realisierung eines Quantencomputers mit signifikanter Rechenleistung.

Gründungspartner des Quantum Valley Lower Saxony

  • Technische Universität Braunschweig
  • Leibniz Universität Hannover
  • Physikalisch-Technische Bundesanstalt
  • Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik
  • DLR-Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik
  • Sartorius AG
  • NiedersachsenMetall
  • QubeDot