21. Mai 2015 | Presseinformationen:

Grundsteinlegung für die Forschungsfabrik Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg will leichte, emissionsarme und kostengünstige Autos entwickeln

Am heutigen Donnerstag, 21. Mai 2015, wurde in Wolfsburg der Grundstein zur Forschungsfabrik „Open Hybrid LabFactory“ gelegt. Mitte 2016 soll das Gebäude fertiggestellt sein. Partner aus universitärer und industrieller Forschung arbeiten hier zusammen, um Lösungen für den Leichtbau zu entwickeln. Ziel ist es, emissionsärmere und gleichzeitig kostengünstige Fahrzeuge der übernächsten Generation zu ermöglichen. 200 Arbeitsplätze entstehen, 150 Studierenden wird das Gebäude als ständige Forschungsstätte für den hybriden Leichtbau dienen. Die Forschung in der Open Hybrid LabFactory wird im Rahmen des Forschungscampus-Programms des Bundes mit bis zu 30 Millionen Euro gefördert. In dem Wettbewerb war das Konsortium unter Federführung des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig mit dem Engagement von Industriepartnern wie der Volkswagen AG als eines von neun geförderten Campi erfolgreich. Ziel ist die Förderung langfristiger Partnerschaften zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu gemeinsamen Forschungsthemen.

Insgesamt werden über 100 Millionen Euro für die Ausstattung und Forschungsprojekte von den Förderern Bundesministerium für Bildung und Forschung, Land Niedersachsen, Stadt Wolfsburg und Industriepartnern bereitstellt. Aus Sicht der Projektpartner und Förderer sichert die Open Hybrid LabFactory die Wettbewerbsfähigkeit des Mobilitätsstandorts Niedersachsen. Erst die branchenübergreifende Zusammenarbeit verschiedener industrieller Technologieführer mit der Wissenschaft und die Unterstützung der Politik schafft die Voraussetzungen, dass das Auto der Zukunft in der Fabrik der Zukunft gebaut werden kann.

Der Neubau

… entsteht in direkter Nachbarschaft zum MobileLifeCampus, in dem ein Teil des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik der Technischen Universität Braunschweig bereits seit 2008 zusammen mit Forschergruppen der Volkswagen AG und Experten der AutoUni arbeitet. Nach dem Konzept des Architekturbüros Henn GmbH und der weiteren Planung durch die IC-L GmbH & Co. KG wird ein funktionales Forschungsgebäude errichtet, das auf dem knapp 10.000 Quadratmeter großen Grundstück einen neuen Ansatz in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie ermöglicht. Seit Dezember 2014 entsteht der Rohbau. Fundament und Kellergeschoss stehen. Der Bereich für die Textilmaschine ist über sieben Meter hoch. Noch höher wird mit gut 14 Metern das Technikum, in dem später auch die Pressen für die Fahrzeugteile stehen. Die Fertigstellung des gesamten Rohbaus ist für Ende August 2015 geplant. Mit der Bauausführung ist die Volkswagen Immobilien GmbH als Generalübernehmer beauftragt. Bauherr und Investor ist die Wolfsburg AG, die Investitionssumme beträgt rund 30 Millionen Euro. Betreiber der Forschungsfabrik sind der Open Hybrid LabFactory e.V. und die TU Braunschweig mit ihrem Niedersächsischen Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik (NFF).

Die Open Hybrid LabFactory ist beispielhaft für zukunftsorientierte Forschung auf dem Gebiet des automobilen Leichtbaus. Hier haben sich unterschiedliche Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengefunden, um gemeinsam Forschung und Entwicklung voranzubringen“, sagte die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić bei der Grundsteinlegung. „Mobilität nachhaltig zu gestalten heißt, Verantwortung für die Entwicklung unserer Gesellschaft zu übernehmen. Die Open Hybrid LabFactory wird dazu einen Beitrag leisten.

Hightech-Leichtbau ist eine wesentliche Zukunftstechnologie der Automobilindustrie. Mit leichteren Fahrzeugen erreichen wir unsere Nachhaltigkeitsziele und bieten gleichzeitig den Kunden verbrauchsarme Fahrzeuge, die großen Fahrspaß bieten. Die industrielle Verarbeitung innovativer und leichter Werkstoffe hat für Volkswagen höchste Bedeutung“, sagte Thomas Schmall, Markenvorstand Volkswagen für den Geschäftsbereich Komponente. „Der Leichtbaucampus trägt dazu bei, dass sich die ursprüngliche Arbeiterstadt Wolfsburg jetzt von einer Angestelltenstadt hin zu einer Wissenschaftsstadt entwickeln wird“, prognostizierte Prof. Werner Neubauer, Beiratsvorsitzender des Open Hybrid LabFactory e.V..

Für die Stadt Wolfsburg bedeutet die Ansiedlung von kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie der Industrie, die im Rahmen der Open Hybrid LabFactory entlang der Leichtbauprozesskette forschen, eine weitere Stärkung des Industriestandorts“, sagte Klaus Mohrs, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg. „Gleichermaßen profitiert aber auch der Forschungsstandort Wolfsburg von der langfristigen Bindung der TU Braunschweig und der Fraunhofer Gesellschaft. Mein Wunsch ist, dass die Open Hybrid LabFactory auch auf alle Bereiche der Aus- und Weiterbildung in der Region ausstrahlt – von den Grundschulen, über Gymnasien bis hin zur betrieblichen Weiterbildung.

Ziel ist es, Entwicklungen für die übernächste Fahrzeuggeneration zu erforschen. Wichtiger Impulsgeber für die Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte im LeichtbauCampus ist die Volkswagen AG. „Mit neuen, cleveren Technologien sollen CO2-Emission reduziert und neue Antworten für den wirtschaftlichen Leichtbau gefunden werden“, erklärte Dr. Armin Plath, einer der beiden Vorstandsvorsitzenden des Open Hybrid LabFactory e.V.. „Die Forschungsfabrik bietet uns die Freiräume, eingefahrene Wege zu verlassen um neue Ziele zu erreichen.

Der Präsident der TU Braunschweig, Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, hob die Chancen der Kooperation von universitärer und industrieller Forschung hervor. „Unsere gesellschaftliche Verantwortung besteht unter anderem darin, auf hohem akademischem Niveau aktuelle und künftige Aufgaben aus der Praxis zu lösen und den Nachwuchs bestmöglich hierfür auszubilden. Das tun wir im Dialog mit unseren Partnern in Wissenschaft, Gesellschaft und Industrie.“ Unter Federführung des NFF der Technischen Universität Braunschweig werden Institute der Fraunhofer Gesellschaft, der TU Clausthal und der Universität Hannover und der TU Chemnitz in Wolfsburg zusammenarbeiten.

Technologieführer aus der Industrie unterstützen mit Know-how und finanziellen Beiträgen: Neben Volkswagen sind BASF, DowAksa, Engel Deutschland, IAV, Magna, Siempelkamp und ThyssenKrupp sowie hoch spezialisierte kleine und mittelständische Unternehmen Mitglieder im Verein Open Hybrid LabFactory, der gemeinsamen Organisation aller Forschungspartner. „Hier wird der Grundstein für eine neue Dimension des Fahrzeugleichtbaus gelegt“ freute sich Prof. Klaus Dilger, Vorstandsvorsitzender des Open Hybrid LabFactory e.V.

Der heute gelegte Grundstein mit der Zeitkapsel findet später einen besonderen Platz neben dem Haupteingang. Daran wird nach Eröffnung der Open Hybrid LabFactory im Herbst 2016 ein Schild erinnern.