Zonta-Preise an Bianca Gursky und Bettina Birkmeier
Pressemitteilung des Zonta-Club Braunschweig
In Anlehnung an den weltweiten Amelia-Earhart-Preis von Zonta International zeichnet der Braunschweiger Zonta Club jährlich eine Frau aus, die Luft- und Raumfahrt studiert oder in diesem Bereich promoviert. Die aktuelle Preisträgerin des mit 1.500 Euro dotierten Preises, ist Dipl.- Math., M.Sc. Bettina Birkmeier (DLR, Institut für Flugführung/Pilotenassistenz).
Gleichzeitig wurde der Preis auch auf internationaler Ebene von Zonta vergeben. Die Internationale Preisträgerin ist Dipl.-Ing. Bianca Gursky. Sie hat ihre akademischen Meriten unter anderem am Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme erworben und ist nun am DLR, Institut für Flugsystemtechnik/Hubschrauber tätig. Der Internationale Preis ist mit 10.000 US-Dollar dotiert.
Die Diplomingenieurin Bianca Gursky wurde mit dem Internationalen Zonta-Preis ausgezeichnet für ihre Forschungsarbeiten an Steuerungskonzepten für zukünftige persönliche Fluggeräte.
Solche „Hubschrauber für jedermann“ könnten eines Tages dazu beitragen, den überlasteten bodengebundenen Verkehr zu entlasten und Staus zu vermeiden. Damit tatsächlich „jedermann“ sein eigenes Fluggerät sicher im Luftraum bewegen kann, muss das Fliegen viel einfacher werden, als es heute ist.
Bianca Gursky untersucht im Rahmen ihrer Promotion die Möglichkeit, statt herkömmlicher Hubschrauberbedienelemente aus dem PKW bekannte Steuerungskonzepte in die Luft zu übertragen.
Heutige Hubschrauber werden mit zwei Steuerknüppeln für die Lage im Raum und den Schub sowie mit Pedalen für die Drehung um die Hochachse gesteuert, was für Flugneulinge gewöhnungsbedürftig ist. Der „Hubschrauber für jedermann“ soll wie ein Auto mit Lenkrad, Gas- und Bremspedal steuerbar ein. Zusätzlich gibt es einen Hebel für die Höhensteuerung. Ob dieses Konzept für zukünftige Piloten mit PKW-Vorerfahrung tatsächlich einfacher zu erlenen ist, wird im neuen AVES-Simulator des DLRs untersucht.
Die Diplom-Mathematikerin Bettina Birkmeier (M.Sc.) erhält den Braunschweiger Zonta-Club-Preis für ihre Forschungen an einem sektorlosen Flugführungskonzept. Für eine sichere Reise im Flugverkehr sorgen Lotsen der Flugsicherung. Sie haben alle Luftfahrzeuge auf ihren Radarschirmen im Blick und geben passende Anweisungen, damit alle möglichst schnell und vor allem sicher ihr Ziel erreichen. Bei der derzeitigen Arbeitsweise wird der Luftraum in kleinere Teile, sogenannte Sektoren, aufgeteilt. Jeweils zwei Fluglotsen sind für einen Sektor verantwortlich und sorgen dafür, dass alle Luftfahrzeuge den geforderten Mindestabstand einhalten.
Die sektorlose Flugführung hingegen löst sich vom Gedanken der Sektoren. Den Fluglotsen werden einzelne Luftfahrzeuge zugeteilt, die sie vom Einflug in den Luftraum bis zum Ausflug begleiten. So ist eine durchgängige individuelle Betreuung möglich. Piloten müssen nicht mehr die Frequenz wechseln, sondern haben auf der gesamten Strecke einen Lotsen als Ansprechpartner.
Mit Hilfe der sektorlosen Flugführung können derzeit bestehende Kapazitätsprobleme gelöst werden, da die Arbeitslast gleichmäßig auf die Fluglotsen verteilt werden kann. Auch eine einfache Integration von neuen europäischen Konzepten ist einfach möglich.
Zonta ist ein überparteilicher, überkonfessioneller und weltanschaulich neutraler Zusammenschluss berufstätiger Frauen in Führungspositionen. Zu den Zielen von Zonta International gehört die berufliche Förderung junger Frauen. Dazu werden jährlich weltweit Stipendien und Preise vergeben. Der Zonta Club Braunschweig existiert seit 1987. Ihm gehören 31 Frauen aus den verschiedensten Berufsgruppen an.