17. August 2020 | Magazin:

Paketzustellung per fahrerloser Flotte Yannick Scherr aus dem Graduiertenkolleg 1931 „SocialCars“ im Kurzporträt

Das Graduiertenkolleg 1931 „SocialCars“ im Forschungsschwerpunkt „Stadt der Zukunft“ der Technischen Universität Braunschweig erforscht neue Methoden und Anwendungen des kooperativen Verkehrsmanagements: eine Steuerung des Verkehrs, bei der gesellschaftliche und individuelle Interessen gleichberechtigt berücksichtigt werden. Yannick Scherr ist einer der Promovierenden im Graduiertenkolleg. „Service Network Design with Mixed Autonomous Fleets” heißt sein Forschungsprojekt. Wir stellen den Doktoranden im Kurzporträt vor.

Doktorand Yannick Scherr während seines Forschungsaufenthaltes am Institut für Information Systems and Supply Chain Management an der Loyola University Chicago. Bildnachweis: Yannick Scherr/TU Braunschweig

Wer sind Sie und woran forschen Sie?

Mein Name ist Yannick Scherr. Seit drei Jahren bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsinformatik, Lehrstuhl Decision Support. Im Rahmen des Graduiertenkollegs „SocialCars“ forsche ich an Konzepten für den städtischen Warentransport mit gemischt-autonomen Flotten.

Welcher Fragestellung gehen Sie konkret nach?

Ich untersuche den Einsatz von fahrerlosen Lieferfahrzeugen, die sich in sicheren Bereichen der Stadt autonom bewegen können und im übrigen Verkehr auf das Fahren in Platoons, also Kolonnen, angewiesen sind. Für den Logistikdienstleister ergibt sich daraus ein Optimierungsproblem auf taktischer Planungsebene.

Was begeistert Sie an Ihrer Forschung?

Mich begeistert die Möglichkeit, mich mit Fragestellungen zu beschäftigen, die in der Zukunft relevant sein könnten. Die Arbeit mit Modellen und Methoden der mathematischen Optimierung fasziniert mich und ist dabei stets herausfordernd.

Welche Relevanz hat das Thema für die Stadt der Zukunft?

Ein erheblicher Anteil des städtischen Verkehrs lässt sich auf kommerzielle Flotten zurückführen. Außerdem beeinträchtigt der Lieferverkehr im Speziellen die Lebensqualität in Städten, beispielsweise durch das Parken auf öffentlichen Flächen oder durch Lärmemission. Gleichzeitig wird erwartet, dass der Logistikbereich im Bereich der fahrerlosen Anwendungen eine Vorreiterrolle einnehmen kann. Meine Forschung beschäftigt sich mit einem möglichen Konzept, wie diese eingesetzt werden können. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die zukünftige Nutzung von städtischer Infrastruktur ziehen sowie stadtplanerische Anpassungen in die Wege leiten.

Was ist das Besondere, in dem Graduiertenkolleg „SocialCars – kooperatives (de-)zentrales Verkehrsmanagement“ mitzuwirken?

In der Forschung lässt sich ein Thema nahezu in beliebiger Tiefe betrachten. Das übergeordnete Ziel des Graduiertenkollegs und insbesondere die Perspektiven aus den anderen beteiligten Fachbereichen helfen dabei, den etwas breiteren, themenübergreifenden Blick zu wahren. Als besonders an „SocialCars“ empfinde ich vor allem den regelmäßigen Austausch und den konstruktiven Umgang der Mitwirkenden untereinander.