28. Februar 2014 | Magazin:

Karl-Zoeppritz-Preis für Dr. Daniel Heyner

Für seine Arbeiten zum Feedback-Dynamo des Planeten Merkur wird Dr. Daniel Heyner vom Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik (IGEP) der Technischen Universität Braunschweig mit dem Karl-Zoeppritz-Preis der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 10. März 2014 in Karlsruhe statt.

Forschung zu Merkurs Magnetfeld
Auf den ersten Blick ähnelt der sonnennächste Planet Merkur mit seiner verkraterten Oberfläche sehr dem Erdmond. Merkur gibt der Wissenschaft allerdings viel mehr Rätsel auf als der relativ gut erforschte Erdtrabant, so dass gleich zwei Raumfahrtmissionen diesem Planeten gewidmet sind. Zur Zeit befindet sich die NASA-Mission MESSENGER im Orbit. Ihr wird im Jahr 2024 die ESA-Mission BepiColombo mit einem Magnetometer aus Braunschweig an Bord folgen.

Das Magnetfeld dieses Planeten ist erstaunlich schwach. Denn überträgt man die Erkenntnisse über den Erddynamo, der das Magnetfeld unseres Planeten im flüssigen Eisenkern erzeugt, auf den Merkur, sollte dessen Magnetfeld ca. 10-30 Mal stärker sein, als es tatsächlich ist. Es muss also einen fundamentalen Unterschied im Dynamoprozess im Inneren vom Merkur zu dem von der Erde geben. Dr. Daniel Heyner hat in seiner Doktorarbeit die Möglichkeit untersucht, dass der bei Merkur sehr intensive Sonnenwind für die Schwächung des planetaren Magnetfeldes verantwortlich sein könnte. Durch die Wechselwirkung des Sonnenwindes, einem kontinuierlichen Strom geladener Teilchen mit etwa 1.400.000 km/h, entsteht eine Magnetosphäre um den Planeten. Die Magnetfelder innerhalb dieser Region können über die langen geologischen Zeitskalen eine Schwächung des Dynamos im Inneren bewirken. Der Merkur tritt damit in eine enge Wechselwirkung mit seiner Umgebung ein.

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Der Karl-Zoeppritz-Preis der DGG

Für diese Arbeit wird der frisch gebackene Doktor im März in Karlsruhe mit dem Karl-Zoeppritz Preis der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft für Nachwuchswissenschaftler geehrt. „Diese unerwartete und ehrenvolle Würdigung meiner Arbeit macht mich sehr glücklich!“, freut sich Daniel Heyner. Dieser Preis dürfte eine zusätzliche Motivation sein, seine Studien weiter zu betreiben. Daher erwartet Daniel Heyner und seine Braunschweiger Kollegen gespannt den Start von BepiColombo 2016.

Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft und Karl-Zoeppritz-Preis
Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) hat die Mehrung und Verbreitung geophysikalischen Wissens in Forschung, Lehre und Anwendung zum Ziel. Sie wendet sich an alle an der Geophysik interessierten Personen und Institutionen, unabhängig von Staatsangehörigkeit und Wohnsitz. Sie hat zur Zeit etwa 1150 Mitglieder über 35 Ländern. Mit dem Karl-Zoeppritz-Preis prämiert die DGG seit 2003 hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern. Der Preis ist mit 1.000,- EUR dotiert.

Weitere Informationen: Presseinformation vom 23.12.2011