4. Oktober 2016 | Magazin:

Neue Wege zur wasserschonenden Landwirtschaft Neues BMBF-Projekt am Institut für Siedlungswasserwirtschaft verbindet Pflanzenproduktion und Wiederaufbereitung von Abwasser

Wasser wird in vielen Bereichen unserer Erde zu einem knappen Gut. Vor allem für Landwirtschaft und Pflanzenzucht werden große Mengen an Wasser benötigt. Kluge Methoden der Aufbereitung und Wiederverwendung von Wasser sind daher ein lohnender Forschungsgegenstand. Ein Forschungsverbund unter Leitung von Prof. Thomas Dockhorn, Institut für Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität Braunschweig, will nun zwei entscheidende Aspekte zu verbinden: Die Pflanzenproduktion und die Wiederaufbereitung von Abwasser.

Das Projekt „HypoWave“ bedient sich des Prinzips der hydroponischen Plfanzenproduktion. Ähnlich wie bei der Hydrokultur, die man auch von der heimischen Fensterbank kennt, werden dabei Pflanzen nicht in Erde, sondern in einem anorganischen Substrat gehalten und mit einer Wasserlösung ernährt. Dazu soll kommunales Abwasser in Kläranlagen speziell so aufbereitet werden, dass die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Eine biologisch abbaubare Folie, die herbei erstmals erprobt wird, soll die Wasserverdungstung verringern.

Pilotanlage bei Wolfsburg

Im ersten Schritt wird eine Pilotanlage in der Nähe von Wolfsburg entstehen. Dort soll kommunales Abwasser gezielt aufbereitet werden. Es kommt dann in einem hydroponischen Gewächshaussystem auf der Kläranlage Hattorf zum Einsatz. Die Forscher werden hier die technischen Abläufe, die Pflanzenproduktion, die Wirtschaftlichkeit der Anlage sowie die Qualität der erzeugten Produkte untersuchen. Aber auch die Vernetzung zwischen den Betreibern von Kläranlagen und Landwirten soll Gegenstand des Forschungsprojektes werden.

In einem zweiten Schritt wollen die Forscher das Potenzial und die Marktfähigkeit des Konzeptes mithilfe von Fallstudien im Inland (u. a. Hessisches Ried) und in der Grenzregion zwischen Belgien und Deutschland sowie im portugiesischen Évora untersuchen

Über das Projekt

Das Verbundprojekt „Einsatz hydroponischer Systeme zur ressourceneffizienten landwirtschaftlichen Wasserwiederverwendung (HypoWave)“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) drei Jahre lang gefördert.

Nähere Informationen zum Forschungsprojekt und den Verbundpartnern gibt es hier:
http://www.isoe.de/fileadmin/redaktion/Presse-Aktuelles/Pressemitteilungen/2016/pm-isoe-hypowave-2016.pdf