6. März 2014 | Magazin:

Drei Fragen an: Marina Ritter, soeben als niedersächsische Behindertensportlerin des Jahres nominiert

Marina Ritter konzentriert sich auf ihre Bowling-Kugel

Marina Ritter konzentriert sich auf ihre Bowling-Kugel

Marina Ritter hat im Jahr 2008 ihre Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin am Institut für Stahlbau* der TU Braunschweig begonnen und im Januar 2012 erfolgreich abgeschlossen. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zeichnete sie als beste Gesellin der Region Braunschweig aus; auf Landesebene erlangte sie den dritten Platz. Seit März 2013 arbeitet sie am Institut für Strömungsmechanik der TU Braunschweig. Für die Meisterschule, die sie ab Mai besuchen wird, hat sie ein Stipendium erhalten.

Marina Ritter ist gehörlos. Jetzt steht sie als niedersächsische Behindertensportlerin des Jahres zur Wahl. Denn auch auf der Bowling-Bahn agiert sie meisterhaft. Wir haben ihr drei Fragen gestellt.

Konzentration ist ihr Erfolgsrezept

Frau Ritter, Sie sind an der TU Braunschweig zur Feinwerkmechanikerin ausgebildet worden. Welche Fähigkeiten muss man für diesen Beruf mitbringen?

„Die Ausbildung und der Beruf erfordern viel Fingerspitzengefühl, Kraft und auch Konzentration, da es zum größten Teil um Millimeterarbeit geht. Wir müssen zum Beispiel Maße mit Toleranz bohren, feilen, sägen und fräsen, damit viele Teile zusammengebaut werden können.“

Bowling ist Ihre Leidenschaft. Was bedeutet der Sport für Sie, was macht ihn so besonders?

„Ja, ich spiele mit Leidenschaft Bowling. Dieser Sport begeistert mich, weil man vor allem mental immer wieder gefordert wird. Um die Pins genau zu treffen, braucht man viel Kondition und Konzentration, das hat wiederum mit dem Kopf zu tun. Insofern ist der Sport vergleichbar mit meinem Beruf, da ich dafür auch viel Fingerspitzengefühl brauche.“

Was steht als nächstes in Ihrer sportlichen Karriere an?

„Im Juli 2013 war ich bei den Deaflympics (vergleichbar mit demOlympia der Normalhörenden) in Sofia. Im Mai sind die Europameisterschaften in Wien, für die ich nominiert wurde.“

* Das Institut für Stahlbau der TU Braunschweig ist auf die Ausbildung von Schwerhörigen, Gehörlosen und Behinderten spezialisiert und hat dafür bereits Förderpreise und Auszeichnungen erhalten: www.tu-braunschweig.de/azubi/berufedetail/feinwerk/ghl.

Auf youtube gibt es ein Video über Marina Ritter:
www.youtube.com/watch?v=t29RLLUInxE&feature=youtu.be,
und hier kann man Marina Ritter wählen:
www.bsn-ev.de/Wahlformular