13. August 2014 | Magazin:

Die wahre (aber noch unvollendete) Geschichte von der Wusel- Aufräummaschine

Die Konstruktionszeichnung der ersten Wusel-Aufräummaschine der Welt. Copryright: Johannes Kurtz

Die Konstruktionszeichnung der ersten Wusel-Aufräummaschine der Welt. Copryright: Johannes Kurtz

Wusel-Aufraeeummaschine-Anschreiben-3Bekanntlich haben Ingenieurinnen und Ingenieure ja schon viele Maschinen entwickelt. Zum Bedauern sehr, sehr vieler Kinder gibt es jedoch noch keine Aufräummaschine. Johannes, sieben Jahre alt und Schüler der Klasse 1b hat sich mit dieser erstaunlichen Marktlücke befasst und gleich mal selbst eine erfunden.

Die entsprechende Konstruktion hat er akribisch aufgezeichnet: Sein Entwurfsplan umfasst neben einer Innen- und Außenansicht und präzisen Maßangaben auch die detailgenaue Zeichnung und Beschriftung sämtlicher notwendiger Funktionselemente. Neben einem Greifarm, einem Saugarm und einem Besen ist auch eine Heiß- und Kaltwasserzufuhr vorgesehen. Mobil ist die Maschine durch elf „Wuselräder“. Drei Schalter ermöglichen es, dass selbst unbedarfte Erwachsene die Maschine leicht bedienen können.

Mit dieser Zeichnung stand Johannes eines Abends vor seiner Mutter. Sein Plan: Schick das doch mal an die Technische Universität. Auch das entsprechende Anschreiben hielt der Jungingenieur schon fertig ausformuliert in der Hand. Gesagt getan, eine passend klingende Institutsadresse war schnell ausfindig gemacht, und wenige Tage später landete der Brief auf dem Schreibtisch von Prof. Klaus Dröder im Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik.

Tada: Die Wusel-Aufräummaschine als erster Prototyp vom IWF

Tada: Die Wusel-Aufräummaschine als erster Prototyp vom IWF

Eine Standard-Antwort auf diesen Brief sollte es nicht geben, darin waren sich Team-Mitglieder Ricarda Schmitt und Kai Bockwinkel schnell einig. Gemeinsam mit Benedikt Hampel, Spezialist unter anderem für den 3D-Druck am Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik, entschlossen sie sich zum Bau eines Prototyps.

Dieser Roboter kann immerhin schon Bälle sortieren: Johannes bei der Begutachtung zusammen mit Kai Bockwinkel und Ricarda Schmitt.

Dieser Roboter kann immerhin schon Bälle sortieren: Johannes bei der Begutachtung zusammen mit Kai Bockwinkel und Ricarda Schmitt.

Am 25. Juli konnten Johannes und seine Familie dann die weltweit erste, nach den eigenen Angaben konstruierte Aufräummaschine in Empfang nehmen. Leider funktioniert sie noch nicht, denn zum einen hatte das Team noch einige

Exklusive Familienführung durch das IWF (von links): Prof. Klaus Dröder, Kai Bockwinkel, Ricarda Schmitt, Familie Kurtz, Benedikt Hampel und Jakob Heyn. Nicht auf dem Bild ist Abteilungsleiter Dr. Franz Dietrich.

Exklusive Familienführung durch das IWF (von links): Prof. Klaus Dröder, Kai Bockwinkel, Ricarda Schmitt, Familie Kurtz, Benedikt Hampel und Jakob Heyn. Nicht auf dem Bild ist Abteilungsleiter Dr. Franz Dietrich.

Fachfragen an den Konstrukteur. So erfuhr man, dass die Wuselräder über eine Haftbeschichtung verfügen und daher bei jeder Bewegung schon kleinste Krümel auflesen können. Zum anderen fehlt noch die Elektronik, die Johannes dann in Kürze wohl selbst mitentwickeln wird. Immerhin können die großen und funktionstüchtigen Maschinen im Institut auf Johannes Befehl zumindest schon Bälle sortieren und auf Wuselrädern durch die Institutshalle fahren. So wird es sicher nicht mehr lang dauern, bis die erste echte Wusel-Aufräummaschine in Johannes Zimmer für Ordnung sorgt. Viele andere Kinder – und Erwachsene – warten schon sehnsüchtig auf sie.