12. August 2020 | Magazin:

Die beste Route für Radfahrer Susanne Grüner aus dem Graduiertenkolleg 1931 „SocialCars“ im Kurzporträt

Von der Verkehrsplanung zur Verkehrspsychologie, aber auch zur Kommunikationstechnik und Geoinformatik schafft das Graduiertenkolleg 1931 „SocialCars – Kooperatives (de)zentrales Verkehrsmanagement“ im Forschungsschwerpunkt „Stadt der Zukunft“ der Technischen Universität Braunschweig einen Brückenschlag zwischen verschiedenen Disziplinen. Zur „Navigation von Radfahrern – neue Zielgruppen des Verkehrsmanagements“ forscht die Doktorandin Susanne Grüner. Wir stellen die Psychologin im Kurzporträt vor.

Doktorandin Susanne Grüner. Bildnachweis: Susanne Grüner/TU Braunschweig

Wer sind Sie und woran forschen Sie?

Mein Name ist Susanne Grüner, ich bin Psychologin und arbeite im Bereich der Verkehrspsychologie, wo ich das Verhalten von Menschen im Straßenverkehr untersuche. Dabei interessiere ich mich besonders für Radfahrerinnen und Radfahrer und wie diese ihre Mobilität sicher, komfortabel und effizient gestalten können.

Welcher Fragestellung gehen Sie konkret nach?

Ich untersuche, welche Merkmale eine attraktive Radfahrroute auszeichnen und differenziere dabei insbesondere zwischen den (Radfahrer-) Persönlichkeiten, dem Anlass der Fahrt (zum Beispiel pendeln) und den städtebaulichen Gegebenheiten.

Was begeistert Sie an Ihrer Forschung?

Wenn wir möchten, dass mehr Menschen mit dem Fahrrad fahren, sollten wir vorher dafür sorgen, dass sie dies auch sicher und unbedenklich tun können. Und genau hier setzen wir an: Indem wir helfen zu verstehen, wie eine optimale Radfahrinfrastruktur aussehen soll und diese Erkenntnisse Einzug in die Praxis erhalten, kommen wir in der Verkehrswende ein gutes Stückchen weiter.

Blick in den Fahrradsimulator der Verkehrspsychologie. Bildnachweis: Susanne Grüner/Ingenieur- und Verkehrspsychologie

Welche Relevanz hat das Thema für die Stadt der Zukunft?

Beim Thema „Stadt der Zukunft“ stehen die zunehmende Urbanisierung, die Stadt der guten Wege sowie die nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität im Mittelpunkt – da springt einen das Forschungsgebiet Radfahrerinnen und Radfahrer quasi an. In der Stadt der Zukunft möchte ich möglichst viele Radfahrerinnen und Radfahrer sehen. Wir sollten ihnen also die Infrastruktur bauen, die sie brauchen.

Was ist das Besondere, in dem Graduiertenkolleg „SocialCars – kooperatives (de-)zentrales Verkehrsmanagement“ mitzuwirken?

„SocialCars“ bietet uns Forschenden die Möglichkeit, unsere Themen fokussiert und zugleich weitgefasst zu erforschen. Fokussiert, weil wir als Doktorandinnen und Doktoranden viel Zeit und herausragende Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen, um uns so ganz auf unsere Arbeit zu konzentrieren. Und weitgefasst, weil diese Arbeit in einem Team passiert, das aus sechs Professorinnen und Professoren sowie elf weiteren Doktorandinnen und Doktoranden aus sechs verschiedenen Disziplinen besteht. Jeder und jede weiß, woran der oder die andere arbeitet, warum sie die Dinge tun, wie sie sie tun. Gleichzeitig haben alle die Möglichkeit, Erfahrungen und Expertise aus der eigenen Disziplin dazuzugeben und das Ergebnis zu verbessern. So arbeiten beispielsweise wir Verkehrspsychologinnen und -psychologen mit den Kolleginnen und Kollegen der Geoinformatik zusammen: Sich bewegende Radfahrerinnen und Radfahrer im städtischen Raum interessieren schließlich beide Disziplinen.