5G Broadcast in Bayern in Betrieb genommen Feldversuch zum neuen Rundfunk-Modus – mit an der TU Braunschweig entwickelter Technik
In München startete am 9. Mai 2019 im Rahmen des Forschungsprojekts „5G TODAY“ ein Feldversuch zum neuen Broadcast-Modus, basierend auf dem Mobilfunkstandard 5G. Ziel ist, die Eigenschaften des neuen Systems „5G Broadcast“ in der praktischen Anwendung zu erproben. Die Technologie, an deren Entwicklung die TU Braunschweig beteiligt ist, wird die Rundfunkverbreitung auf mobile LTE-fähige Endgeräte wie Smartphones oder Tablets ermöglichen.
Die Bezeichnung “Tower Overlay over LTE-Advanced+ (TOoL+)” beschreibt eine Erweiterung des Mobilfunksystems LTE-A, über den Broadcast-typische Angebote, mittels einer Rundfunk-typischen Infrastruktur mit sogenannten High Tower High Power (HTHP) Sendern bereitgestellt werden. Die kleinzelligen Mobilfunknetze werden so massiv entlastet. TOoL+ wurde vom Institut für Nachrichtentechnik (IfN) der Technischen Universität Braunschweig erfunden und mittels Software Defined Radio realisiert.
Das Third Generation Partnership Project (3GPP) hat nun in Release 14 FeMBMS (Further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service) als Teil der Mobilfunkwelt standardisiert. FeMBMS ist ein enger Verwandter von TOoL+ und wird auch als „5G Broadcast“ bezeichnet. Da das IfN insofern FeMBMS in weiten Teilen bereits realisiert hatte, war es naheliegend, TOoL+ in FeMBMS umzuwandeln und das System mit nationalen und internationalen Partnern zu testen.
Das Signal wird von einem Sender auf dem Wendelstein in den Bayerischen Alpen und vom Standort Ismaning des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt. Die Signalerzeugung erfolgt über eine Anlage, die das IfN in Kooperation mit der Firma Rohde & Schwarz entwickelt hat. Die genutzte Empfangstechnik stammt vom IfN.