Zehn Jahre Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik
Das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität Braunschweig feierte am 07. Dezember 2017 sein zehnjähriges Bestehen. Rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der Einladung von Präsidentin Prof. Anke Kaysser-Pyzalla und NFF-Vorstandssprecher Prof. Thomas Vietor an den Braunschweiger Forschungsflughafen. Mit Rückblicken auf die Entstehung, einem Science Slam und Improvisationstheaterspiel sowie einem Blick in die Zukunft der Mobilitätsforschung begingen die Mitglieder des NFF und ihre Gäste das runde Jubiläum.
„Im NFF sind schon vor zehn Jahren Weichen gestellt worden, die heute maßgeblich für die Arbeit an der TU Braunschweig sind“, sagt Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der TU Braunschweig. „Die Selbstverständlichkeit der fächerübergreifenden Zusammenarbeit an großen gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen funktioniert hier ausgezeichnet. Das NFF ist auch Vorbild für die vielfältigen Erfolge in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, insbesondere mit unserem Partner, der Volkswagen-AG.“
Professor Jürgen Leohold, Volkswagen AG und Vorsitzender des NFF-Beirates: „Das NFF ist eine hervorragende Plattform für Forschung zur Mobilität der Zukunft und hat durch seinen interdisziplinären Ansatz die Chance, auch weiterhin wichtige Impulse für die Weiterentwicklung von Gesellschaft und Industrie hervor zu bringen. Mit dem Anstoß für den Forschungscampus bis zum Bau der Open Hybrid Lab Factory in Wolfsburg, der Battery Lab Factory Braunschweig und der Integration des Fraunhofer-Projektzentrums gingen bereits wegweisende Initiativen aus dem NFF hervor.“
Mobilitätsforschung schaltet in den nächsten Gang
„Das NFF leistet auch in Zukunft einen Beitrag zur Forschung und wirtschaftlichen Entwicklung in Niedersachsen und wird sich im nationalen und internationalen Wettbewerb behaupten“, erklärte NFF-Vorstandssprecher Prof. Thomas Vietor im Rahmen der feierlichen Veranstaltung. Ein wesentliches Element dafür sei die weiterhin gute Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der TU Braunschweig, mit den Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, ebenso mit Großunternehmen, wie auch mit kleinen und mittelständischen Betrieben. In Zukunft werde das NFF auf den wichtigen technologischen Zukunftsthemen Elektrifizierung und Energieeffizienz, alternative Antriebe und Kraftstoffe, Fahrzeugkonzepte und Fahrzeugproduktion, der Digitalisierung und neuen Geschäftsmodellen aber auch in den Gesellschaftswissenschaften wesentliche Beiträge in der Transformation der Mobilität leisten, erläutert Vietor.
Zehn Jahre Zukunftsthemen der Mobilitätsforschung
Neben zahlreichen öffentlich geförderten und Industrie-Projekten haben die Forscherinnen und Forscher im NFF in den vergangen zehn Jahren Projekte in wichtigen Bereichen wie in der Elektromobilität und Batterieforschung, dem autonomen Fahren und dem Leichtbau umgesetzt. Ursprünglich als Einrichtung des NFF wurde die Battery LabFactory im Jahr 2015 gegründet. Im Jahr 2012 bewarb sich ein Konsortium unter der Leitung des NFF erfolgreich in der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die daraus hervorgegangene Open Hybrid LabFactory (OHLF), die Forschungsfabrik für großserientauglichen Leichtbau, wurde im Jahr 2016 eröffnet. Bereits im Oktober 2010 fuhr mit dem Forschungsauto „Leonie“ aus dem Projekt „Stadtpilot“ das erste autonome Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr.
Niedersachsen als Spitzenstandort der Mobilitätsforschung
Vor zehn Jahren gründete die TU Braunschweig mit Unterstützung des Landes Niedersachsen und der Volkswagen AG das NFF. Was am Nikolaustag im Jahr 2007 mit der Gründung des NFF begann, um die Forschungsregion Niedersachsen als Spitzenstandort der Fahrzeugtechnik mit internationalem Rang zu etablieren, zählt heute zu den größten und mordernsten universitären Zentren für Mobilitätsforschung. Das NFF führt heute 42 leitende Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Braunschweig, der Leibniz Universität Hannover, der Technischen Universität Clausthal und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Hochschule für Bildende Künste, der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der Wolfsburg AG und des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen. Sie forschen auf den fünf strategischen Forschungsfeldern „Intelligentes Fahrzeug und Vernetztes Fahren“, „Emissionsarmes Fahrzeug“, „Flexible Fahrzeugkonzepte und -produktion“, „Mobilitätsmanagement und Logistik“ sowie „Elektromobilität“.