Wenn die Angst größer ist als der Schmerz Psychologinnen und Psychologen der TU Braunschweig therapieren Zahnbehandlungsphobie
Das Institut für Psychologie führt eine Studie zur Behandlung von Zahnbehandlungsangst durch. In dem Forschungsprojekt „Furchtlos heile Zähne“ (FuchZ) konnte bereits zahlreichen Erwachsenen und Kindern mit einer Verhaltenstherapie geholfen werden.
„Schwitzen, Panik und Herzrasen“, so beschrieb eine 52-jährige Teilnehmerin des Forschungsprojekts ihr Befinden vor dem Zahnarzttermin. Mehr als sieben Jahre konnte sie kaum an einen Zahnarztbesuch denken. Sie fühlte sich vor Angst wie gelähmt. Doch die Betroffene gab nicht auf: Sie entschied sich an dem Forschungsprojekt FuchZ der Technischen Universität Braunschweig zur Behandlung einer Zahnbehandlungsangst mitzumachen. Nach vier Behandlungsterminen betrat die 52-Jährige erstmals wieder eine Zahnarztpraxis und ließ eine Behandlung durchführen, berichtet die Psychologin Nora Buhrow über die ersten Erfolge des Forschungsprojekts.
„Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erzählen, unter einem starken Schamgefühl und einer geringen Lebensqualität zu leiden“, sagt Buhrow. „Die meisten der Interessenten haben sich nach einer eingehenden Beratung entschlossen, an einer diagnostischen Abklärung teilzunehmen. Bei rund 50 Prozent aller bisherigen Teilnehmer war die Angst so stark, dass wir eine Phobie diagnostiziert haben“, so Buhrow.
In dem Forschungsprojekt gilt es, herauszufinden, was jedem einzelnen dabei hilft, seine Ängste zu überwinden. Mit der Angst vor einer Zahnbehandlung sind Betroffene nicht allein. Angststörungen sind weit verbreitet. Rund zehn von 100 Menschen in Deutschland leiden an einer Phobie. „Mit einer Verhaltenstherapie kann jedoch Personen, die unter einer sehr starken Angst leiden, in vielen Fällen geholfen werden“, berichtet Buhrow aus Ihrer Erfahrung.
Interessierte aller Altersgruppen, die unter einer extremen Angst vor Zahnbehandlungen leiden, können sich noch anmelden und an dem kompakten psychotherapeutischen Angebot teilnehmen. Die Teilnehmer nehmen an vier Behandlungsterminen teil und erhalten eine wissenschaftliche Begleitung. Weitere Informationen und Anmeldungen sind telefonisch unter 0531 391-2855 oder per E-Mail an n.buhrow@tu-braunschweig.de möglich.