Team Spatzenhirn aus Ulm fährt beim Carolo-Cup allen davon Zum 12. Mal traten selbstfahrende Modellautos gegeneinander an
Beim Carolo-Cup, der am 5. Februar zum 12. Mal von der Technischen Universität Braunschweig organisiert wurde, traten insgesamt 17 Teams aus Deutschland, der Schweiz, Polen und China in zwei Leistungsklassen gegeneinander an. Am Ende war es in der Königsklasse ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Neun Punkte Vorsprung hatten die Ulmer vom Team Spatzenhirn mit ihrem Auto „SpatzX“ vor dem Vorjahressieger KITcar aus Karlsruhe.
„Beim ersten Durchgang haben wir vor allem auf Geschwindigkeit gesetzt. Unser Auto ist, wenn man den Maßstab 1:10 berücksichtigt, auf den Geraden mit 150 und in den Kurven mit bis zu 100 Kilometer pro Stunde über den Parcours gefahren“, so Thomas Wodtke vom Team Spatzenhirn. Rund 500 Zuschauer verfolgten in der Stadthalle Braunschweig die Parcoursfahrten im Basic-Cup und im Master-Cup. Schnelligkeit, Einparken in die richtige Parklücke, Straßenschilder erkennen, Tempolimits einhalten, Überholverbote beachten und Steigungen meistern sind die Herausforderungen, die sich die Teams bei der Entwicklung ihrer Fahrzeuge stellen mussten.
Der Vorjahreszweite, das Team CDLC der TU Braunschweig, hatte Startschwierigkeiten: Ihr Fahrzeug „CarolinchenX“ kam bei der ersten Disziplin nicht aus der Startbox. Im zweiten Durchlauf gelang eine Aufholjagd, die am Ende mit Platz drei belohnt wurde. „Der Rechner startete das Programm zunächst nicht so, wie er es sollte“, so Nayek Salem. Das zweite Team der TU Braunschweig, die ISF Löwen, landete mit ihrem Fahrzeug „Scare“ auf Platz sechs.
„Damit der Wettkampf auch beim 12. Wettbewerb spannend bleibt, versuchen wir als Organisatoren, die Schraube immer ein bisschen anzuziehen“, sagt Professor Thomas Form vom Institut für Regelungstechnik der TU Braunschweig und Initiator des Carolo-Cups. So war diesmal der Fußgängerüberweg fordernder und es kamen eine Verkehrsinsel sowie ein neuer Steigungshügel hinzu. „Wir versuchen immer die Teams vor eine neue Herausforderung zu stellen. Aber grundsätzlich ist der Weg das Ziel. Die Teams sollen mit einem Erfolgserlebnis nach Hause gehen.“
Was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Carolo-Cup mit Modellautos und einem Parcours im Maßstab 1:10 lernen, können sie später in der Industrie bei der Entwicklung „echter“ Autos anwenden. „Wir haben unter unseren Doktorandinnen und Doktoranden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einige, die beim Carolo-Cup als Teilnehmende dabei waren, sich später im Organisationsteam einbrachten und jetzt in der Industrie im Bereich autonomes Fahren arbeiten“, erzählt Professor Form. „Das ist auch eine der Motivationen für diesen Wettbewerb.“
Im Basic-Cup belegte das Team TU-Smart von der TONGJI University in China den dritten Platz hinter it:moES aus Esslingen und OSCAR von der Hochschule Osnabrück, die diesen Wettbewerb mit einem großen Vorsprung für sich entscheiden konnten. Das Team Selfie von der Universität Warschau in Polen belegte Platz sechs vor Deep Mint von der Universität Basel in der Schweiz.
Insgesamt wurde ein Preisgeld von 10.500 Euro vergeben. Das Team Spatzenhirn von der Universität Ulm erhält als Sieger des Carolo-Cups 4.000 Euro. Die Veranstaltung wird organisiert vom Institut für Regelungstechnik der TU Braunschweig. Finanziell unterstützten den Wettbewerb die Unternehmen Automotive Safety Technologies GmbH, Continental AG, Elektrobit Automotive GmbH, IAV GmbH, Robert-Bosch-GmbH, VIRES Simulationstechnologie GmbH, Volkswagen AG, WABCO GmbH und ZF Friedrichshafen AG.
Ergebnisse des Carolo-Cups:
1. Team Spatzenhirn, Universität Ulm
2. KITcar, Karlsruher Institut für Technologie
3. Team CDLC, Technische Universität Braunschweig
4. e.Wolf, Ostfalia Hochschule
5. Ostfalia-Cup, Ostfalia Hochschule
Die weiteren Plätze belegten die ISF Löwen (Technische Universität Braunschweig) und Phoenix Robotics (Technische Universität München).
Ergebnisse des Basic-Cups:
1. OSCAR, Hochschule Osnabrück
2. it:movES, Hochschule Esslingen
3. TU-Smart, TONGJI University, Shanghai
4. oTToCar, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg
5. C.A.F.Ka, Hochschule Karlsruhe
Auf den weiteren Plätzen landeten die Teams Selfie (Warsaw University of Technology), Deep Mint (Universität Basel), SmartTube (Technische Universität Berlin), SUFF (Hochschule RheinMain – Wiesbaden Rüsselsheim), Team GalaXIs, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen.
Den VDI-Preis für das leichteste Fahrzeug konnte das Team e.Wolf von der Ostfalia Hochschule, Campus Wolfsburg, mit ihrem gleichnamigen Flitzer für sich entscheiden. Es bringt 2,05 Kilogramm auf die Waage. „Durch das geringe Gewicht erzielen wir eine flotte Beschleunigung und können voll auf Geschwindigkeit setzen. Das Fahrzeug ist sehr leicht, weil wir durch eine effiziente Bildverarbeitung mit wenig Rechenpower auskommen. Bei der Konstruktion haben wir viel Liebe ins Detail gesteckt“, so Teammitglied Julia Müller. So seien die Seitenspiegel im 3D-Druck entstanden.