7. Februar 2019 | Presseinformationen:

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Heike Bunjes Kleine Teilchen ganz groß – Effiziente Formulierung schwerlöslicher Arzneistoffe

Prof. Dr. Heike Bunjes, Institut für Pharmazeutische Technologie der Technischen Universität Braunschweig, hält ihre Antrittsvorlesung „Kleine Teilchen ganz groß – Effiziente Formulierung schwerlöslicher Arzneistoffe“ am

Mittwoch, 13. Februar 2019, um 17.00 Uhr,
Aula, Pockelsstr. 11, Haus der Wissenschaft, 38106 Braunschweig.

Moderne Arzneistoffe sind oft nur schwer in Wasser löslich, was große Herausforderungen für ihre Verarbeitung mit sich bringt. Eine Möglichkeit, solche Substanzen in wirksame Arzneimittel zu überführen, ist die Verwendung von nanopartikulären Trägersystemen. So kann beispielsweise der Einbau in verschiedene Arten von Lipidnanopartikeln zu einer erheblichen Erhöhung der Wirkstoffkonzentration in flüssigen Arzneiformen führen. Da für Formulierungsarbeiten mit neu identifizierten Arzneistoffkandidaten häufig nur sehr geringe Wirkstoffmengen zur Verfügung stehen, ist es von großem Interesse, die Suche nach geeigneten Trägersystemen mit möglichst kleinen Substanzmengen durchführen zu können. Hierzu können in den letzten Jahren entwickelte Formulierungsmethoden im Kleinmaßstab – wie die passive Beladung vorgefertigter Trägersysteme, die Membranemulgierung oder die Verarbeitung in Mikrosystemen – beitragen.

In der Vorlesung werden einige dieser Methoden vorgestellt und ihnen zugrundeliegende Mechanismen betrachtet. Außerdem geht es um die Frage, wie sich das Verhalten der verarbeiteten Wirkstoffe nach ihrer Verabreichung an den Patienten abschätzen lässt. Mittels neuartiger Methoden wird es möglich, das Freisetzungsverhalten von in nanopartikulären Trägern eingearbeiteten Wirkstoffen auch in komplexen Freisetzungsmedien wie zum Beispiel Blut zu betrachten.

Zur Person

Heike Bunjes studierte Pharmazie an der Technischen Universität Braunschweig. Nach einigen Jahren in der pharmazeutischen Praxis begann sie ihre Promotion an der TU Braunschweig und schloss diese 1998 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab. Dort war sie ab 1995 intensiv am Aufbau von Forschung und Lehre am neugegründeten Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie beteiligt. Sie setzte ihre wissenschaftliche Qualifizierung an der Universität Jena und in einem Auslandsaufenthalt an der Universität Kuopio, Finnland, fort. 2006 wurde sie auf eine Professur für Pharmazeutische Technologie an die TU Braunschweig berufen, seit Mai 2018 ist sie dort Professorin für Pharmazeutische Formulierungstechnik. Ihre Forschung befasst sich hauptsächlich mit der Formulierung schwer wasserlöslicher Arzneistoffe, vor allem unter Nutzung nanopartikulärer und nanostrukturierter Arzneistoffapplikationssysteme. Zudem arbeitet sie an Arzneiformen für biomakromolekulare Wirkstoffe. Sie ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Zentrums für Pharmaverfahrenstechnik der TU Braunschweig und seit 2018 dessen stellvertretende Vorstandssprecherin.