25. November 2020 | Presseinformationen:

Niedersächsischer Wissenschaftsminister Thümler besuchte NFF Forschungszentrum der TU Braunschweig informierte über Zukunft der Automobilität

Am Dienstag war der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler zu Gast am Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität Braunschweig. Das NFF stellte die aktuelle Forschung zur zukünftigen Automobilität vor und präsentierte eines seiner Forschungsfahrzeuge.

Professorin Katja Koch, geschäftsführende Präsidentin der TU Braunschweig, NFF-Vorstandssprecher Professor Thomas Vietor und Professor Roman Henze, Leiter des NFF-Forschungsfeldes Intelligentes Fahrzeug und vernetztes Fahren, begrüßten Minister Björn Thümler am NFF, eines der modernsten Zentren für Mobilitätsforschung an einer deutschen Universität. „Wir freuen uns sehr, Minister Björn Thümler an der TU Braunschweig begrüßen zu dürfen. Das NFF als interdisziplinäres Zentrum unterstreicht unsere anwendungsnahe Forschung und Vorreiterrolle im Bereich des automatisierten Fahrens im Besonderen, die wir strategisch weiterentwickeln wollen“, sagt Professorin Koch.

Minister Thümler konnte sich im Technikum ein Bild von den neuesten Entwicklungen in der Forschung zum autonomen Fahren machen und ihre Umsetzung im Testfahrzeug TEASY3 des Instituts für Fahrzeugtechnik (IfF) erleben. „Das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) ist ein internationaler Spitzenstandort für nachhaltige, zukunftsorientierte fahrzeugtechnische Forschung und ein Ausweis für eine gelungene Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, so Thümler. „Mobilität von morgen setzt intelligente und vernetzte Verkehrskonzepte voraus. Hierzu bedarf es der ständigen Weiterentwicklung und Überprüfung von Assistenzfunktionen und Automatisierungstechniken, wie es die interdisziplinären Forschungsaktivitäten des NFF ermöglichen.“

Professor Roman Henze und Dr. Adrian Sonka, NFF-Geschäftsführer im EIT Urban Mobility – eine europäische Initiative, in der das NFF Mitglied ist – gaben einen Überblick über die Forschungsarbeit im Bereich Intelligentes Fahrzeug und Vernetztes Fahren.

In aktuellen Projekten, wie zum Beispiel AfiM (Automatisiertes Fahren im Mischverkehr), autoMoVe (modulare Fahrzeugkonzepte für den autonomen Fahrbetrieb), SynCoPark (automatisiertes Parken im Parkhaus), UrbanSmartPark (automatisiertes Parken auf der Straße), VanAssist (autonome Kleintransporter in der Paketlogistik) und ViVre (Vernetzung virtualisierter Verkehrsinfrastrukturen und automatisierter Fahrfunktionen) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler komplexe und nachhaltige Konzepte rund um automatisierte Fahrzeuge. Innerhalb des großen Verbundprojektes UNICARagil verantwortet die TU Braunschweig den Bereich der funktionalen Sicherheit und den Anwendungsfall AUTOelfe, einem Auto im Privatbesitz, das App-gesteuert Mobilität für die ganze Familie bereitstellt. Eine Schlüsselrolle für die Akzeptanz der neuen Technologie fällt dem Nachweis der Sicherheit automatisierter Fahrzeuge zu. Dieses Thema steht im Fokus des VVM-Projekts, an dem auch die TU Braunschweig beteiligt ist.

Bereits vor zehn Jahren hat die TU Braunschweig mit dem Forschungsfahrzeug „Leonie“ des Instituts für Reglungstechnik (IfR) einen Meilenstein auf dem Gebiet des autonomen Fahrens gesetzt. Heute erlaubt eine Vielzahl an Assistenzsystemen im Auto große Teile des Autofahrens automatisch auszuführen.

„Ich sehe große Chancen, die Zukunftstechnologie ‚Autonomes Fahren‘ in Niedersachsen als Leuchtturm für exzellente und innovative Forschung auszubauen und sichtbar zu platzieren. Deshalb erarbeiten wir auch im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft in Niedersachsen Vorschläge für neue Maßnahmen: Zielgerichtete Aktivitäten in der Entwicklung und Anwendung des autonomen Fahrens sollen u.a. zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen“, sagt Professor Thomas Vietor.

Das NFF

Das NFF konzentriert sich auf Zukunftsthemen der fahrzeug- und verkehrstechnischen Forschung. Gegründet wurde es 2007 mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesregierung und der Volkswagen AG, um die Forschungsregion Braunschweig als Spitzenstandort in der Fahrzeugtechnik mit internationalem Rang zu etablieren. Zentrale Vision ist die nachhaltige Mobilität, die in fünf Forschungsfeldern umgesetzt werden: Intelligente Fahrzeuge und vernetztes Fahren, Emissionsarme Fahrzeuge, flexible Fahrzeugkonzepte und Fahrzeugproduktion, Mobilitätsmanagement und Logistik sowie Elektromobilität. Aktuell hat das NFF 44 Mitglieder, die sich nicht nur aus Instituten der Universitäten Braunschweig, Hannover und Clausthal zusammensetzen, sondern auch aus anderen Forschungseinrichtungen der Region (u.a. DLR, Ostfalia, Wolfsburg AG).