Niedersachsen-Impuls-Professur geht an TU Braunschweig Christopher J. Teskey erforscht neue Methoden zur Bildung organischer Moleküle
Die Entwicklung allgemeiner Methoden, mit denen chemische Rohstoffe schnell zu komplexen Molekülen zusammengesetzt werden können, ist von weitreichendem Interesse, z. B. für die pharmazeutische, agrochemische und kosmetische Industrie. Das Forschungsvorhaben von Prof. Dr. Christopher J. Teskey wird jetzt mit rund zwei Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die VolkswagenStiftung unterstützen den Forscher der Technischen Universität Braunschweig mit der „Niedersachsen-Impuls-Professur“. Diese neue Förderlinie richtet sich an Hochschulen bei Berufungs- und Bleibeverhandlungen mit exzellenten Wissenschaftler*innen früher Karrierephasen.
Prof. Dr. Christopher J. Teskey überzeugte die Gutachtenden mit „hervorragender experimenteller Forschung, (…) einem großen wissenschaftlichen Mehrwert und möglichen Langzeiteffekten in die Industrie“, heißt es seitens des MWK.
„Als Land Niedersachsen wollen wir jüngere Spitzenkräfte, die noch eine lange Perspektive in der Wissenschaft vor sich haben, für unsere Hochschulen gewinnen. Wir haben mit den ‚Niedersachsen-Impuls-Professuren‘ ein passgenaues Förderformat, das helfen soll, junge Talente zu holen und zu halten. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Niedersachsen im Wettbewerb um exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Ich bin überzeugt, dass mit Prof. Christopher Teskey ein besonders qualifizierter junger Wissenschaftler gewonnen wurde, dessen herausragendes Potential sich an der TU Braunschweig weiter entfalten wird“, sagt Falko Mohrs, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur.
Neue Hochdurchsatztechnologien und maschinelles Lernen in der Chemie
Prof. Christopher Teskey: „Ich freue mich, dass das Programm zukunft.niedersachsen die Forschung meiner Gruppe unterstützt. Damit können wir neue Hochdurchsatztechnologien in unseren Laboren einführen. Gleichzeitig freuen wir uns auf neue Kooperationen mit Kollegen aus dem Bereich des maschinellen Lernens. Diese Förderung wird es uns zweifellos ermöglichen, unsere Forschung in Braunschweig auf die nächste Stufe zu heben und uns auf längerfristige und ehrgeizigere Ziele zu konzentrieren.“
Um das Spektrum der synthetisierbaren Moleküle zu erweitern und diese effizient bereitzustellen, sind ständige Innovationen bei der Entwicklung neuer Methoden erforderlich. Im Rahmen der Impuls-Professur wird Prof. Teskey zum einen neue katalytische Syntheseplattformen entwickeln, um chemische Ausgangsstoffe wie Olefine, Kohlendioxid und Carbonsäuren in komplexe Moleküle umzuwandeln. Zum anderen wird er innovative Technologien einsetzen, die in der Industrie weit verbreitet, in der akademischen Welt jedoch unterrepräsentiert sind. Die Einführung einer hochmodernen halbautomatischen Hochdurchsatz-Experimentieranlage wird die Entdeckungsrate von Reaktionen drastisch erhöhen und gleichzeitig eine ideale Plattform für die Datenerfassung zur Entwicklung des maschinellen Lernens in der Chemie bieten.
Von Manchester nach Wien, über Aachen nach Braunschweig
Christopher Teskey studierte Naturwissenschaften an der University of Cambridge (GB). 2012 wechselte er an die University of Manchester, um dort bis 2016 in der Organischen Chemie unter der Betreuung von Michael Greaney seine Dissertation anzufertigen. Im Anschluss absolvierte er einen Postdoc an der Universität Wien im Umfeld von Nuno Maulide, finanziert durch ein Lise-Meitner-Stipendium des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. Ab 2019 war er als Nachwuchsgruppenleiter, gefördert durch ein Liebig-Stipendium des FCI, an der RWTH Aachen tätig, bevor er im November 2023 dem Ruf auf eine W2-Professur an der TU Braunschweig folgte.
Im Juni 2024 erhielt er den Dozentenpreis des Fonds der Chemischen Industrie, einen der höchsten Auszeichnungen für Nachwuchswissenschaftler*innen in der Chemie.
Über die Niedersachsen-Impuls-Professur
Mit dieser Förderlinie aus zukunft.niedersachsen unterstützen das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung niedersächsische Hochschulen jeweils fünf Jahre lang dabei, vielversprechende akademische Talente in frühen Karrierephasen für den Wissenschaftsstandort Niedersachsen zu gewinnen sowie ihre Professuren zu stärken.
Die Förderung richtet sich an Wissenschaftler*innen gegen Ende der frühen Karrierephase bis maximal zehn Jahre nach Ende der Promotion und soll deren Karrierepotenzial steigern.
Die „Niedersachsen-Impuls-Professur“ ist eine von drei Förderlinien der „Niedersachsen-Professuren“, die im Rahmen der Personenförderung gezielt Wissenschaftler*innen nach Niedersachsen holen bzw. binden sollen (Niederachsen-Professur, Niedersachsen-Profil-Professur und Niederachsen-Impuls-Professur).