7. November 2016 | Presseinformationen: ,

NFL verleiht Forscherpreis und zwei Nachwuchspreise 100 Gäste beim 7. Forschungstag im Haus der Wissenschaft

Für die Untersuchung poröser Oberflächen zur Reduzierung von Fluglärm an Flügelhinterkanten wurde Dr. Michael Mößner vom Institut für Strömungsmechanik der Technischen Universität Braunschweig der mit 5.000 Euro dotierte Hermann-Blenk-Forscherpreis verliehen. Zudem erhielten die Absolventen Jens-Michael Heimann und Malte Sommer den mit jeweils 1.000 Euro dotierten Karl-Doetsch-Nachwuchspreis für ihre herausragenden studentischen Arbeiten. Die beiden Preise wurden am 07. November 2016 im Rahmen des 7. NFL-Forschungstages verliehen. Rund 100 Expertinnen und Experten diskutierten in diesem Jahr über die Sicherheit im Luftverkehr und in verwandten Mobilitätsbranchen, unter anderem über die Vereisung von Flugzeugen und bei der Automation im Luft- und Straßenverkehr.

Hermann-Blenk-Forscherpreis für Dr.-Ing. Michael Mößner

Mit dem Ziel, den Lärm an Flügelhinterkanten maximal zu reduzieren und dabei deren aerodynamische Effizienz minimal zu beeinträchtigen, hat Dr. Michael Mößner den Einsatz poröser Materialien eingehend untersucht. Er hat ein numerisches Modell entwickelt und mit hochwertigen Windkanalexperimenten verifiziert, das erstmals beide Effekte zuverlässig abbildet. Der Braunschweiger Aerodynamiker hat damit echte Pionierarbeit auf seinem Gebiet geleistet, befand die Jury des Hermann-Blenk-Forscherpreises. Seine Arbeit leistet einen bedeutenden Beitrag für die Aerodynamik zukünftiger Verkehrsflugzeuge, die über Hochauftriebselemente verfügen werden, die zugleich effizient und leise sind.

Karl-Doetsch-Nachwuchspreise für zwei Absolventen

Die Gefährdung von an- und abfliegenden Flugzeugen durch Scherwinde hat der Absolvent Jens-Michael Heimann in seiner Studienarbeit untersucht. Hierfür analysierte der Nachwuchswissenschaftler einen umfangreichen Datensatz hinsichtlich des Auftretens von Starkwindbändern in den unteren 500 Metern der Atmosphäre und nutzte sie in einem Modell zur Abschätzung des Gefährdungslevels. Sowohl die Gutachter am Institut für Flugführung der TU Braunschweig als auch die Jury des Karl-Doetsch-Preises überzeugte sein sehr systematisches Vorgehen und der hohe Grad an Eigenständigkeit. Mit seiner Arbeit hat er einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit im Luftverkehr geleistet, was zu den Zielsetzungen dieses Nachwuchspreises gehört.

Einen wesentlichen Beitrag zu einem innovativen Verfahren zur Überwachung der Höhenanzeige an Bord von Luftfahrzeugen leistete Malte Sommer mit seiner Masterarbeit. Seine Arbeit ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Luftdatensystems unabhängig von Bodenstationen, wodurch die bisher nötigen Umwege vermieden und damit die Flugstrecken kürzer und dadurch wirtschaftlicher und umweltfreundlicher geplant werden können. Unter anderem hat er dafür zahlreiche Messdaten aus Flugversuchen ausgewertet und dabei ein sehr genaues Verständnis des operationellen Einsatzes der von ihm untersuchten Systeme bewiesen.

Zum Hermann-Blenk-Forscherpreis und Karl-Doetsch-Nachwuchspreis

Die beiden durch das NFL verliehenen Preise sind zwei herausragenden Persönlichkeiten der Luftfahrtforschung in Braunschweig gewidmet. Prof. Hermann Blenk trug entscheidend zum Wiederaufbau der Luftfahrtforschung in Braunschweig nach dem Zweiten Weltkrieg bei. Prof. Karl Doetsch legte wichtige Grundlagen im Bereich der Flugeigenschaften, die heute noch gültig sind. Die Preise wurden durch Airbus sowie die beiden Braunschweiger Unternehmen Aerodata und INVENT finanziell unterstützt.