29. Oktober 2010 | Presseinformationen:

Mit Kopf und Herz für Eisenbahnen Preis der Heribert-Nasch-Stiftung für Dr.-Ing. Jörg May

Den mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Heribert-Nasch-Stiftung erhält in diesem Jahr Dr.-Ing. Jörg May. Herr May erhält die Auszeichnung einerseits für seine ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit, die sich mit Sicherheitsaspekten im Schienenverkehr auseinandersetzt, gleichzeitig ist er ehrenamtlich als Vorsitzender des Vereins Braunschweiger Verkehrsfreunde e.V. und Leiter des Lokparks Braunschweig engagiert. Seine Dissertation hat er am Institut für Verkehrssicherheit und Automatisierungstechnik der Technischen Universität Braunschweig unter Leitung von Prof. Eckehard Schnieder geschrieben.

Der Preis wird Nachwuchswissenschaftlerinnen oder -wissenschaftlern zugesprochen, die im Rahmen ihrer Dissertation hervorragende Leistungen nachgewiesen haben und die sich gleichzeitig persönlich engagieren sowie besondere Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. Ziel ist es, insbesondere auch andere junge Menschen zu motivieren, dem Vorbild der Preisträger nachzueifern.

Wie sicher ist sicher genug?

Die Bahn gilt vielen als besonders sicheres Verkehrsmittel. Jörg May hat sich die Frage gestellt „Wie sicher ist sicher genug?“ und diese zum Ausgangspunkt seiner Doktorarbeit gemacht. Der Bahnbetrieb ist zunehmend moderner und komplexer geworden. Aspekte der Verkehrssicherheit betreffen nicht nur die Schienenfahrzeuge selbst, sondern auch das Zusammenspiel mit der Infrastruktur und den Betriebsabläufen. Dabei wird die Gleisinfrastruktur von zunehmend mehr Verkehrsunternehmen gemeinsam genutzt, wodurch die Abläufe komplizierter werden. Zur Bewertung der Sicherheit in diesem komplexen Umfeld hat May eine Untersuchungsmethode entwickelt und diese am Beispiel der sicheren Ortung von Schienenfahrzeuge mithilfe von Satelliten erläutert. Experten sehen in diesem Verfahren die derzeit größten Potenziale, die Sicherheit im Schienenverkehr zu bewerten und zu verbessern.

Faszination Eisenbahnen auf der Braunschweiger ZeitSchiene vermittelt

Aber nicht allein mit seiner ausgezeichneten Dissertation hat der gebürtige Braunschweiger Zeichen gesetzt. Er engagiert sich auch dafür, Laien und jungen Menschen die „Faszination Eisenbahnen“ zu vermitteln. Als Mitglied und seit längerem Vorsitzender des Vereins Braunschweiger Verkehrsfreunde ist er im legendären Lokpark des Vereins aktiv, in dem historische Züge gepflegt und gewartet werden. Als Initiator der studentischen Vereinigung „AkaRail“ betreut er unter anderem eine Forschungslokomotive, die von den Studierenden bis zur Betriebsfähigkeit ausgerüstet wird. Mehr noch: Gemeinsam mit seiner Ehefrau hat er maßgeblich erreicht, dass das ehemalige Ringgleis an der Peripherie Braunschweigs zu einer attraktiven Naherholungsfläche mit kulturellen Meilensteinen der Braunschweiger Industrie- und Eisenbahngeschichte umgestaltet wurde. Die Braunschweiger ZeitSchiene ist ein Freilichtmuseum, das eingebettet in einen touristischen Rahmen, z. B. mit Draisinenfahrten, Wissenswertem und Lehrreichem aus nahezu 175 Jahren Industrie- und Eisenbahntechnik vermittelt. Unterstützt wurde er dabei durch die Kommunalpolitik sowie durch Fördermittel. (www.eisenbahnerlebnis.de)

Der Preisträger Dr.-Ing. Jörg May

Zur Person:

Dr.-Ing. Jörg May wurde 1974 in Braunschweig geboren. Er ist Leitender Mitarbeiter und Projektmanager bei der Inbetriebnahmegesellschaft Transporttechnik mbH, Lengede. Zuvor war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verkehrssicherheit und Automatisierungstechnik der Technischen Universität Braunschweig. Bereits im Rahmen seines Maschinenbau-Studiums war er Testingenieur bei den Schweizerischen Bundesbahnen in Bern. Selbstverständlich ist er auch ausgebildeter Eisenbahnfahrzeugführer. Seit 2003 ist May der 1. Vorsitzende des Vereins Braunschweiger Verkehrsfreunde e.V. 2005 gründete er die studentische Arbeitsgemeinschaft „akaRail“ und betreut seit 2006 das Projekt „Braunschweiger ZeitSchiene“ als offenes Freilichtmuseum für Braunschweig und die Region. Er ist verheiratet und wird in Kürze zum zweiten Mal Vater.

 

Über die Heribert-Nasch-Stiftung:

Zweck der Stiftung ist der Schutz und die Förderung junger Menschen. Die Förderung bezieht sich auf die Gebiete Erziehung und Bildung. Unter dem Motto „Leistung zwischen Wissens- und Bürgergesellschaft“ vergibt die Heribert-Nasch-Stiftung zusammen mit der TU Braunschweig jeweils im Wintersemester einen mit 10.000 Euro dotierten Preis an einen Nachwuchswissenschaftler / eine Nachwuchswissenschaftlerin aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften.