„Industrie 4.0 für die Augen“ gewinnt ersten „HoloHack“ Lernfabrik war Testfeld für kreative Computerbrillen-Anwendungen
Das Team „HoloShopfloorLayer“ gewann am Sonntag, den 17. September 2017, den ersten Braunschweiger „HoloHack“. Mit einer Idee zur Verzahnung industrieller Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik für die Fabrik der Zukunft überzeugten die fünf Studierenden aus Berlin, Hamburg und Braunschweig die Jury. Über 30 Studierende verschiedener Fachrichtungen aus ganz Deutschland hatten 24 Stunden Zeit, um ihre Ideen zur Stadt und der Fabrik der Zukunft auf „HoloLens“-Computerbrillen umzusetzen. Vor einer Jury aus Wirtschaft und Wissenschaft präsentierten die fachübergreifenden Teams ihre Lösungen. Ausgezeichnet wurden die Teams mit Sachpreisen im Gesamtwert von über 4.000 Euro.
Mit der „HoloLens“ den Überblick in der Fabrik behalten
Eine Fabrik ist ein hochkomplexer Ort mit einer Vielzahl an Maschinen, Energie- und Stoffströmen und auch Gefahrenquellen. Die Digitalisierung der Produktionsabläufe, der sogenannten Industrie 4.0, verlangt auch dem erfahrenen Beschäftigten viel Aufmerksamkeit ab, um den Überblick nicht zu verlieren. Dafür hat das Gewinner-Team „HoloShopfloorLayer“ eine Anwendung für die „HoloLens“-Computerbrille programmiert: Neben der Visualisierung von teuren Energieströmen sind die Computerbrillen auch mit optischen sowie akustischen Warnsignale ausgestattet, die beispielsweise der Arbeitssicherheit dienen.
Schlaflos in der Lernfabrik
Bereits am Freitag entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Projekte beim Warm-up in der Jugendherberge Braunschweig, bevor am nächsten Tag um elf Uhr in der Lernfabrik des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig der Hackathon startete – mit Nachtschicht. Nur manche Studierende nutzten die bereitgestellten Feldbetten für einen kurzen Schlaf. Inspiration gab es durch Virtual Reality-Spiele, aber auch ganz real am Kickertisch.
Fächerübergreifende Teams
Studierende aus der Informatik, Elektrotechnik oder den Medienwissenschaften sowie aus verschiedenen Design-Studiengängen, Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau und Umweltingenieurwesen nahmen am „Hackothon“ teil. Die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten aus Dortmund, Duisburg, Essen, Hamburg, Berlin und aus der Region an.
Workshops mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft
Begleitend zum Wettbewerb haben die Braunschweiger Gastgeber auch Expertinnen und Experten für Mixed Reality-Anwendungen in die Lernfabrik eingeladen. Darunter Entwickler der Firma Microsoft, Praktiker der ckc group aus Braunschweig und Michael Jonas, Professor für Digital Design, aus Hamburg.
Die Platzierungen des Braunschweiger HoloHacks 2017
- HoloShopfloorLayer
- BE: Mit ihrer App werden Baulücken und Brachflächen in Städten holografisch geschlossen.
- HoloPlay: Das Team entwickelte die Arbeitsumgebung als Adventuregame.
- EmVis: Mit ihrer Mixed Reality Umgebung kann Verkehrsplanung interaktiv gestaltet werden.
- R.T: Die Rettung aus dem digitalen Feuer ist mit ihrem Augmented Rescue Trainer möglich.
Zum Braunschweiger „HoloHack“
Der erste Braunschweiger HoloHack wird von der Professur Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering unter Leitung von Professor Christoph Herrmann am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TU Braunschweig ausgerichtet und findet in der institutseigenen Lernfabrik statt. Der Wettbewerb wird mit Eigenmitteln des Instituts sowie mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Braunschweig Zukunft“ und der AKB Stiftung ermöglicht.