13. Februar 2014 | Presseinformationen: ,

Hintergrund: Die Battery LabFactory der Technischen Universität Braunschweig

Die Battery LabFactory der Technischen Universität Braunschweig (BLB), die derzeit auf dem Campus im Bereich des Langen Kamps errichtet wird, ist die flexibelste Pilotanlage Deutschlands im Bereich Batterieforschung. Das Land Niedersachen stellt rund vier Millionen Euro für die Errichtung der BLB zur Verfügung. Die Hälfte dieser Fördermittel stammt aus dem Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE).

Zu einem Nachbarschaftsdialog über das neue Zentrum und die Bauentwicklung am Langen Kamp insgesamt hatte die TU Braunschweig am 12.2.2014 eingeladen.

Batterien sind die Grundlage für die Elektromobilität sowie für eine stärkere Nutzung nachhaltiger Energieträger. Ziel des neuen Laboratoriums ist es, die gesamte Fertigungskette von der Herstellung der Elektroden bis zur Batteriezelle zu erforschen. Teams aus sieben Instituten widmen sich den Fragestellungen und Herausforderungen der Lithium Ionen Technologie. Im Pilotmaßstab werden hier Mess- und Testzellen hergestellt und untersucht.

„Lithium-Ionen-Batterien sind eine Schlüsseltechnologie für die Einführung und den Marktdurchbruch der Elektromobilität. Damit sind sie auch ein wichtiger Baustein für die weitergehende Nutzung regenerativer Energien“, erläutert Prof. Arno Kwade, der Sprecher des Forschungslabors. „Wir arbeiten daran, sie kostengünstiger und leichter zu machen. Sie sollen mehr Energie aufnehmen, länger halten und schneller aufgeladen werden können. Denn nur so können sie für die mobile und stationäre Anwendung attraktiver werden.“ In der BLB sollen Prozesseinflüsse, neue Materialien sowie alternative Fertigungsverfahren analysiert und deren Wirkung auf die Leistungsfähigkeit der Batteriezellen bestimmt werden.

Standort und Gebäude

Als Standort wurde der Campus Langer Kamp der TU Braunschweig ausgewählt. Der bauliche Zustand der Gebäude am Langen Kamp ist seit 1959 weitestgehend unverändert. Eine Instandsetzung und energetische Sanierung des Gebäudes Langer Kamp 19 ist daher dringend erforderlich. Diese derzeit von außen sichtbaren Maßnahmen umfassen die Fassaden, Dächer, den Hallenboden, die einheitliche Gestaltung der Gebäudehülle und den Brandschutz. Die Baumaßnahmen betreffen den gesamten Gebäudekomplex – eine ehemalige Maschinenhalle, die in einem Hallenteil die Battery LabFactory aufnehmen wird. Die rund 1.000 Quadratmeter Nutzfläche, die für die BLB vorgesehen sind, werden weiter unterteilt in kleinere Einheiten, darunter ein 400 Quadratmeter großer Reinraum mit drei Bereichen, ein weiterer Laborraum und Sozialräume. Als technische Anlagen werden Lufttrockner für den Reinraum und eine Lüftungsanlage für Labore und Prozesskühler installiert, um eine optimale Arbeitsumgebung zu schaffen, die für die empfindlichen Test- und Messzellenherstellung erforderlich ist.

Bei der Planung des Vorhabens wurde das Akustikbüro AAS sehr früh mit der Erstellung einer Geräuschimmissionsprognose eingebunden. Zudem wurde bereits in der Entwurfsplanung die Perspektive der Nachbarschaft, insbesondere der Aspekt Lärmschutz, berücksichtigt: Die Anlage erfüllt alle Vorgaben der Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), was durch ein Schallschutzgutachten bestätigt wurde.

Elektromobilität und Batterietechnologie

Das Thema Elektromobilität hat in Deutschland deutlich an Fahrt aufgenommen. Diese Dynamik ist im „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ der Bundesregierung im August 2009 sowie mit der „Nationalen Plattform Elektromobilität“ im Mai 2010 auch politisch eindrucksvoll dokumentiert.

Das Herzstück der Elektromobilität sind Batterien, deren Komponenten und Materialien. Als besonders attraktive Kandidaten für den mobilen Einsatz von Energiespeichern bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen gelten die Lithium-Ionen-Batterien. Sie sind die Schlüsseltechnologie für die Einführung und den Marktdurchbruch der Elektromobilität.
Allein für Lithium-Ionen-Batterien wird sich bis 2020 voraussichtlich ein Markt von ca. 4,0 Mrd. Euro entwickeln, zzgl. dem Einsatz in der Automobilindustrie (so die RolandBerger-VDMA-Studie „Zukunftsfeld Energiespeicher“).

Integriertes Konzept

Die BLB ist eingebettet in das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig, das als interdisziplinäres Zentrum gegründet wurde, um die Forschungsregion Braunschweig als Spitzenstandort in der Fahrzeugtechnik mit internationalem Rang zu etablieren. Damit wird ein Beitrag zur Sicherung der Innovations- und Zukunftsfähigkeit des Automobilstandortes Niedersachsen geleistet. Das NFF konzentriert sich auf zukunftsträchtige Themen der fahrzeugtechnischen Forschung.

Zwei weitere Forschungszentren, das „Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik“ und das „Laboratorium for Emerging Nanometrology“, werden auf dem Campus im Bereich des Langen Kamps errichtet. Über sie informieren wir in Kürze.

Kontakt:  
Dipl.-Ök. Jens Geißmann
Technische Universität Braunschweig
Battery LabFactory Braunschweig
Geschäftsführer Organisation & Kommunikation
Institut für Partikeltechnik
Volkmaroder Straße 5, 38104 Braunschweig
Tel.: +49 (0) 531 391 9602
E-Mail: j.geissmann@tu-braunschweig.de
Web: http://www.tu-braunschweig.de/blb