Die Phänomenologie der Flugreise Interdisziplinäres Kolloquium zur Wahrnehmung des Fliegens
Das Institut für Germanistik der Technischen Universität Braunschweig und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt am Standort Braunschweig laden vom 17. bis zum 19. August 2017 zum interdisziplinären Kolloquium zur Wahrnehmung des Fliegens in Literatur, Film, Kunst, Architektur und Musik ein.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Sprach-, Literatur- und Musikwissenschaft sowie Kultur-, Geschichts- und Technikwissenschaft referieren und diskutieren den Mythos Flugreise, die künstlerische Verarbeitung des Fliegens sowie ihren Wandel.
Termine
- Donnerstag, 17. August 2017, von 14.00 bis 19.00 Uhr,
Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, Hörsaal PK 11.2 - Freitag, 18. August 2017, von 9.00 bis 17.00 Uhr,
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Lilienthalplatz 7, Hörsaal - Samstag, 19. August 2017, von 9.00 bis 13.00 Uhr,
Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, Aula - Eine Anmeldung ist erforderlich.
(nachträgliche Korrektur 17.08.2017 – wir bitten um Verständnis)
Zum Kolloquium „Die Phänomenologie der Flugreise“
Die Erfahrung des Fliegens kennzeichnet ein Paradoxon: Seine für die Sinne adäquat kaum nachvollziehbare Fortbewegung „über den Wolken“ wird im gewöhnlichen Flugverkehr schon lange nicht mehr als Feier der Beschleunigung und emphatische Überwindung der Raumgrenzen gefeiert, wie dies in der Frühzeit des Fliegens und in der futuristischen Ästhetik der Fall war. Fliegen ist heute zu einer „leeren“ Zeit in der Kabine geworden, die durchgestanden, überbrückt, überwunden und hinter sich gebracht werden will, um mit dem geringsten Zeitverlust am anderen Ort auszusteigen – wo, wie während des Eincheckens, oft mehr Zeit beim Warten vergeht.
Wie werden solche Situationen in der Literatur und anderen Künsten dargestellt, welche andersartigen Wahrnehmungen von Flugreisen finden sich gegenüber dieser Normalität des Fliegens thematisiert und ästhetisch vergegenwärtigt? Das Kolloquium sucht aus interdisziplinärer Perspektive diesen Fragen nachzugehen – von den Darstellungen der Ballonreise über ‚Heroen‘ des Fliegens wie Saint-Exupéry bis hin zu kinematographischen Katastrophenvisionen und Liedern über die Schönheit des Fliegens.