22. Mai 2012 | Presseinformationen:

Ausstellung zeigt Anfänge der jüdischen Reformbewegung

„Synagoge und Tempel – 200 Jahre jüdische Reformbewegung und ihre Architektur“ heißt eine Ausstellung, die die Anfänge der jüdischen Reformbestrebungen vorstellt und die ab 23. Mai 2012 im Centrum Judaicum in Berlin zu sehen sein wird. Die Ausstellung ist ein Ergebnis der Kooperation zwischen der Stadt Seesen, der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa der TU Braunschweig, dem Jacobson-Gymnasium Seesen und dem Braunschweigischen Landesmuseum.

063_12_Synagogenmodell_SeesenUm das Jahr 1800 bildet Deutschland den Ausgangspunkt der jüdischen Reformbewegung. Im Zuge der Haskala, der jüdischen Aufklärung, entstehen vielerorts nicht nur Forderungen nach Gleichberechtigung der Juden, sondern auch Rufe nach einer Neuordnung des jüdischen Kultus. Von verschiedenen deutschen Städten wie Berlin, Dessau, Frankfurt/Main und Hamburg gehen wichtige religiöse Impulse aus, die sich von Deutschland aus weltweit verbreiten. In Seesen ist es der Braunschweiger Hofbankier Israel Jacobson, der mit der Gründung seiner Freischule im Jahr 1801 und der Errichtung einer dazugehörenden Schulsynagoge (bis 1810) Entscheidendes zu den Anfängen des liberalen Judentums beiträgt.

Die Ausstellung wird gezeigt vom

23. Mai bis 8. Juli 2012
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28/30, 10117 Berlin
Öffnungszeiten So-Mo 10-20 Uhr, Di-Do 10-18 Uhr und Fr 10-17 Uhr

Die Ausstellung zeigt die Anfänge der Reformsynagogen und -tempel im Spiegel der allgemeinen jüdischen Reformbewegung, verdeutlicht so den einstigen Reichtum dieser heute zumeist verlorenen Architektur und macht Synagogen als wichtige Baudenkmale und wesentlichen Bestandteil des deutsch-jüdischen kulturellen Erbes erfahrbar:

12 detailreiche Holzmodelle beispielhafter Synagogenbauten verdeutlichen die Entwicklung von den in Hinterhöfen versteckten Bauwerken des Barock über die ersten im Städtebild sichtbaren klassizistischen und späteren eklektizistischen Bauten bis hin zu den monumentalen Bauwerken der Moderne. Text- und Bildtafeln informieren anschaulich über ihre Geschichte und architekturhistorische Bedeutung im Kontext der frühen jüdischen Reformbewegung.

 

Kontakt:
Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, TU Braunschweig
Dipl.-Ing. Mirko Przystawik
Tel.: 0531 391 – 2525
m.przystawik@tu-bs.de

Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Sarah Fischer
Oranienburger Straße 28/30, 10117 Berlin
Tel.: 030 880 28 316
s.fischer@centrumjudaicum.de