9. Mai 2012 | Presseinformationen:

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Patrik Recher Faszination Quantentransport: neuartige elektrische Phänomene auf der Nanoskala

Prof. Dr. Patrik Recher, Institut für Mathematische Physik der Technischen Universität Braunschweig, hält seine Antrittsvorlesung „Faszination Quantentransport: neuartige elektrische Phänomene auf der Nanoskala“ am

Mittwoch, 16. Mai 2012, um 17.00 Uhr
in der Aula, Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, 38106 Braunschweig.

Das Gebiet Quantentransport beschäftigt sich mit elektrischem Transport durch kleine Strukturen, typische Größen von einigen Nanometern bis Mikrometern, in denen der quantenmechanische Charakter der Elektronen voll zum Tragen kommt. In den letzten 20 bis 30 Jahren wurde es möglich, solch kleine und auch reine Strukturen in sogenannten zwei-dimensionalen Elektronengasen oder kohlenstoffbasierten Nanoröhren herzustellen. Neben neuen faszinierenden elektrischen Eigenschaften, wird durch die ständig fortschreitende Verkleinerung elektrischer Schaltkreise auch die praktische Anwendung von Quanteneffekten im elektrischen Transport zunehmend relevant. Das ultimative Ziel wäre dabei ein Computer, der mit Quanten rechnet – ein Quantencomputer.

In seiner Antrittsvorlesung wird Professor Recher eine Einführung in das Gebiet des Quantentransports im Festkörper geben, Phänomene und Methoden erklären und auch Anwendungen aufzeigen und im Speziellen auf die Rolle des Eigendrehimpulses des Elektrons, genannt Spin, im Transport eingehen. Dieser spielt in den erst kürzlich entdeckten topologischen Isolatoren (Isolatoren im Volumen mit geschützten metallischen Oberflächenzuständen) und als Quantenbit eine zentrale Rolle. Abschließend berichtet er über die Einbettung seiner Forschungsrichtung in die  Braunschweiger Forschungslandschaft und die NTH.

Zur Person

Patrik Recher, geb. 1973, studierte Physik an der Universität Basel von 1994 bis 1999, wo er 2003 in Theoretischer Festkörperphysik mit dem Thema “Correlated Spin Transport in Nanostructures: Entanglement Creation and Spin Filtering“ auch promovierte. Danach absolvierte er von 2004 bis 2008 postdoktorale Forschungsaufenthalte an der Stanford University, an der Universität Leiden und an der TU Delft bevor er 2008 an die Universität Würzburg wechselte, wo ihm 2009 ein von der DFG finanziertes Emmy-Noether Nachwuchsgruppenprojekt mit dem Titel „Korrelierter Spin Transport und Spin Manipulation in Graphen und Quanten Spin Hall Isolatoren“ zugesprochen wurde. Im Oktober 2011 wurde er Professor für Theoretische Physik an der TU Braunschweig.