24. November 2016 | Presseinformationen:

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Andrey Surzhykov Uhren, Symmetrien und Konstanten: Wie Atome helfen, die Natur zu verstehen

Prof. Dr. Andrey Surzhykov, Institut Fundamentale Physik für Metrologie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, hält seine Antrittsvorlesung „Uhren, Symmetrien und Konstanten: Wie Atome helfen, die Natur zu verstehen“ am

Mittwoch, 30. November 2016, um 17.00 Uhr
in der Aula, Haus der Wissenschaft, Pockelsstr. 11, 38106 Braunschweig.

Nach inzwischen hundert Jahren Entwicklung ist die Atomphysik zu einem der einflussreichsten Bereiche der modernen Wissenschaft geworden. Der unglaublichen Genauigkeit moderner Experimente ist es geschuldet, dass die Atomphysik heutzutage ein einzigartiges Werkzeug zur Erschaffung von Atomuhren, Bestimmung von Naturkonstanten oder Untersuchung fundamentaler Symmetrien der Natur darstellt. Ein weitreichendes theoretisches Verständnis von atomarer Struktur und Dynamik ist notwendig, um diese Untersuchungen zu leiten und zu unterstützen.

Die Antrittsvorlesung wird eine kurze und umfassende Übersicht der aktuellen Entwicklungen der theoretischen Atomphysik geben. Es wird gezeigt, wie Theoretiker heutzutage ein Atom “konstruieren”, um seine Eigenschaften und Wechselwirkungen besser beschreiben zu können. Die wichtigsten Merkmale der Atomstruktur werden besprochen und sich den Effekten der Relativistik und des Quantenvakuums sowie dem Phänomen der atomaren Paritätsverletzung gewidmet. Ebenfalls vorgestellt werden die Anwendungen atomarer Berechnungen in der Metrologie und für Tests der fundamentalen Physik.

Zur Person

Andrey Surzhykov (geb. 1977) studierte an der Lomonossow Universität in Moskau im Zeitraum von 1994 bis 2000. Während der anschließenden Promotion an der Universität Kassel fand er seinen thematischen Schwerpunkt: Die Struktur und Dynamik von Ionen und Atomen. Nach dem Abschluss im Jahr 2003 verfasste Andrey Surzhykov im Rahmen zweier Postdoc-Stellen, an der Universität Kassel und am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg, sowie eines Aufenthaltes an der École normale supérieure in Paris, eine Vielzahl an Arbeiten in diesem Bereich. Insbesondere beschäftigte er sich mit der quantenelektrodynamischen Beschreibung von Licht-Materie-Wechselwirkungen. Im Jahr 2008 baute er im Rahmen des Helmholtz-Nachwuchsgruppen-Programms eine eigene Arbeitsgruppe an der Universität Heidelberg auf. Ab 2013 setzte er am Helmholtz-Institut Jena mit seiner Gruppe die Forschungen mit einem zusätzlichen Schwerpunkt im Bereich nichtlinearer Prozesse in starken Laserfeldern fort. Seit April 2016 ist er Professor für Theoretische Atomphysik an der Technischen Universität Braunschweig und leitet seit April 2016 das Institut „Fundamentale Physik für Metrologie“ an der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).