28. November 2019 | Magazin:

Wissenschaftspreis Niedersachsen für Physik-Studentin Corinna Schäfer In ihrer Bachelorarbeit analysierte sie Messungen der Rosetta-Mission

Corinna Schäfer, Physik-Studentin an der Technischen Universität Braunschweig, ist vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen ausgezeichnet worden. Björn Thümler, Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, verlieh die Preise für Forschung, Lehre und Studium an neun Angehörige niedersächsischer Hochschulen: drei Professoren, einen Nachwuchswissenschaftler und fünf Studierende.

Preisträgerin Corinna Schäfer von der TU Braunschweig mit Björn Thümler, dem niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, bei der Preisverleihung des Wissenschaftspreises Niedersachsen. Bildnachweis: Mahramzadeh/MWK

Preisträgerin Corinna Schäfer von der TU Braunschweig mit Björn Thümler, dem niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, bei der Preisverleihung des Wissenschaftspreises Niedersachsen. Bildnachweis: Mahramzadeh/MWK

Corina Schäfer erhält den Wissenschaftspreis für ihre fachlichen Leistungen und ihr gesellschaftliches Engagement. Der Preis ist mit 3.500 Euro dotiert.

Preisträgerin Corinna Schäfer

Seit dem Wintersemester 2015/16 studiert Corinna Schäfer an der TU Braunschweig Physik und ist nach erfolgreichem Bachelor-Abschluss im Wintersemester 2018/19 im Masterstudiengang Physik immatrikuliert. Mit ihren sorgfältigen Untersuchungen im Rahmen ihrer Bachelorarbeit mit dem Titel „Einluss verschiedener Plasmaparameter auf das Magnetfeld in der Umgebung von Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko“ hat sie einen sehr wichtigen Beitrag für die weitere Interpretation von Messungen für die europäische Weltraummission Rosetta geliefert. Eine wissenschaftliche Veröffentlichung zu den Ergebnissen ihrer Bachelorarbeit ist geplant.

In ihrer Arbeit setzte sich die Studentin kritisch mit Messungen der Rosetta-Mission in der Neutralgas- und Plasmaumgebung des Kometen auseinander. Für ihre Studien standen Messungen des Rosetta Plasma Consortium, insbesondere des Magnetfeldexperiments des Instituts für Geophysik und extraterrestrische Physik der TU Braunschweig, und des ROSINA Cometary Pressure Sensor (COPS) der Universität Bern zur Verfügung.

Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, in welchem Umfang Plasmaparameter, wie Ionendichte, Temperatur, energetische Teilcheneigenschaften und Neutralgasdichte und-druck, die im Rahmen der Rosetta-Mission gemessenen Variationen des Magnetfeldes in der Umbegung des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko beeinflussen.

Corinna Schäfer zeigte in überzeugender Weise existierende und nichtexistierende Korrelationen zwischen den verschiedenen Parametern auf. Insbesondere konnte sie aufgrund ihrer Betrachtungen deutlich machen, dass eine gewisse Vorsicht im Umgang und in der Interpretation der COPS-Messungen angebracht ist. Die erforderlichen sehr detaillierten Analysen der Messdaten waren eine große Herausforderung, die Corinna Schäfer bereits in Kontakt mit internationalen Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz und den USA gebracht hat. Ihre Ergebnisse fanden Eingang in das sogenannte User Manual für das Magnetometerexperiment.

Neben ihren ausgezeichneten Studienleistung im Fach Physik ist Corinna Schäfer auch in ihrem Nebenfach Elektrotechnik durch ihr exzellentes Wissen und Verständnis sehr positiv aufgefallen. Sie engagiert sich darüber hinaus als Betreuerin von Studierenden jüngerer Semester und zeichnet sich hier durch ihr didaktisches Geschick aus.

Der Wissenschaftspreis Niedersachsen

Der Wissenschaftspreis Niedersachsen ist zum dreizehnten Mal vergeben worden. Vorgeschlagen wurden die Preisträgerinnen und Preisträgen von den Hochschulen. Die Auswahl übernahm die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen. Eine Jury, die je zur Hälfte aus Studentinnen und Studenten bestand, wählte den Preisträger in der Kategorie „Lehre“.