19. Mai 2022 | Magazin:

Wissen besser kommerzialisieren: „Brachliegende Perlen heben“ HTIA Smart Mobility: Antrag eingereicht für Programm zur Startup-Förderung

Das Land Niedersachsen fördert in diesem Jahr Hightech-Inkubatoren und Akzeleratoren, um die Gründung und das Wachstum neuer Hightech-Unternehmen zu beschleunigen. Das Förderprogramm hat ein Gesamtvolumen in Höhe von 25 Millionen Euro. Im März 2022 hat die Technische Universität Braunschweig einen Förderantrag zur Errichtung und Betrieb eines Hightech-Inkubators bzw. Akzelerators Smart Mobility (HTIA Smart Mobility) eingereicht. Die Entscheidung soll bis Ende Juni 2022 fallen.

Ziel des geplanten Hightech-Inkubators ist es, die Innovationspotentiale an Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region im Bereich Mobilität systematisch zu aktivieren und das Wachstum der im Programm betreuten Startups zu beschleunigen. Erstellt wurde der Antrag durch ein Konsortium, das sich aus dem Entrepreneurship Hub (ESH) von TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, dem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF), der Open Hybrid LabFactory e.V. (OHLF) und der Innovationsgesellschaft Technische Universität Braunschweig mbH (iTUBS) zusammensetzt.

„In keinem anderen Land der Welt ist die Diskrepanz zwischen der Wissensproduktion und Wissenskommerzialisierung so groß wie in Deutschland. Das HTIA-Projekt zielt darauf ab, die in den Instituten brachliegenden Perlen zu heben und in den Markt einzuführen“, sagt Professor Reza Asghari, Leiter des Entrepreneurship Hub. Professor Thomas Vietor, NFF-Vorstandssprecher, betont: „Mit dem NFF und der OHLF können wir Gründer*innen für die Entwicklung ihrer Hightech-Geschäftsideen Standorte mit herausragender Forschungsinfrastruktur und Vernetzungsmöglichkeiten im Bereich Mobilität bieten. Der HTIA Smart Mobility schließt damit eine Lücke in der Förderlandschaft. Sowohl junge Unternehmen als auch die Region werden damit nachhaltig unterstützt.“

Das Bild zeigt eine Stadtsilouette mit Symbolen rund um die Mobilität

Bildnachweis: Dagmar Wilgeroth/Entrepreneurship Hub

Ein Inkubator dient dazu, Startups in ihrer Anfangsphase dabei zu unterstützen, ihr Geschäftsmodell zu formen und umzusetzen. Bis das Startup als Unternehmen selbstständig geworden ist, dient er als Finanzier und Mentor. Außerdem stellt der Inkubator Ressourcen wie Büroräume und Transportmittel zur Verfügung. Der Akzelerator hat das Ziel, das Wachstum von jungen Startups zu beschleunigen.

Über den geplanten Hightech-Inkubator und Akzelerator „Smart Mobility“

Unmittelbar vor einer Gründung befindliche Startups aus dem Bereich Mobilität und Digitalisierung konnten sich im Vorfeld bewerben. „Smart Mobility“ umfasst dabei nicht nur die Mobilität im engeren Sinne, sondern auch intelligente Informations- und Kommunikationstechnik, die zur Vernetzung von Verkehrssystemen unerlässlich ist. Die Organisation der Förderprojekte erfolgt über die NBank. Die Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt. Sie setzt sich zusammen aus einem Zuschuss für die Implementierung der Struktur und den Betrieb des HTIA von bis zu zwei Millionen Euro und von Startup-Projektfinanzierungen von insgesamt bis zu drei Millionen Euro.

Eine Jury hat 17 Startups ausgewählt, die während des geplanten Förderzeitraums (Juli 2022 bis Dezember 2024) betreut werden sollen. Als Förderung können die Mitgründenden jeweils ein monatliches Stipendium für insgesamt zehn Monate erhalten. Gründer*innen mit abgeschlossenen Studium können 2.000 Euro, Gründer*innen mit abgeschlossener Berufsausbildung 1.000 Euro erhalten. Darüber hinaus ist geplant, finanzielle Zuschüsse zu gewähren, die in der Inkubation bis zu 100.000 Euro und in der Akzeleration maximal 200.000 Euro betragen.

Hinzu kommen vielfältige qualifizierende Unterstützungsangebote, Mentoring, Coaching und eine breite Vernetzung. Außerdem sollen die Unternehmen bei der Rekrutierung von Personal und bei der Mobilisierung von Wagniskapital unterstützt werden. Damit werden die Gründer*innen in die Lage versetzt, ihre innovativen Geschäftsmodelle besser und beschleunigt zu entwickeln sowie in den Markt einzuführen. Als zentrale Institution im Raum Braunschweig-Wolfsburg versteht sich HTIA Smart Mobility als ein Bindeglied zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Synergieeffekte sollen erzielt werden, die wiederum die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsraumes stärken.