5. Mai 2015 | Magazin:

Weißbuch „Autonomes Fahren“ in Berlin vorgestellt Braunschweiger Wissenschaftler forschen im Projekt »Villa Ladenburg«

Mit dem Weißbuch „Autonomes Fahren“ legt ein internationales Expertenteam um den Braunschweiger Wissenschaftler Markus Maurer am 05. Mai 2015 in Berlin die erste umfassende Publikation zu den technischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Aspekten der Automatisierung von Fahrzeugen vor. Es ist Ergebnis des Forschungsprojektes „Villa Ladenburg – Autonomes Fahren“, das von der Daimler und Benz Stiftung in den vergangen zwei Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert wurde.

 

Cover des Weißbuch "Autonomes Fahren"

Cover des Weißbuch „Autonomes Fahren“

Autonome Fahrzeuge im Straßenverkehr seien längst keine Zukunftsvision mehr und stellten nicht nur Ingenieure vor neue Herausforderungen, erklärt Markus Maurer, Sprecher des Forschungsprojektes „Villa Ladenburg – Autonomes Fahren“. Der Professor für elektronische Fahrzeugsysteme am Institut für Regelungstechnik ist Vorstandsmitglied des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität Braunschweig. In den vergangen zwei Jahren hat Maurer mit einem Kernteam aus drei weiteren international anerkannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie einem internationalen Expertennetzwerk nicht nur technische, sondern auch ethische, soziale, juristische, psychologische und verkehrstechnische Fragen identifiziert und diskutiert.

„Autonome Fahrzeuge eröffnen allen Bürgerinnen und Bürgern Chancen für eine erweiterte Teilhabe am Individualverkehr, der mithilfe autonomer Systeme sicherer und ressourceneffizienteren sein wird“, erklärt Markus Maurer und ergänzt: „Komplexe technische Systeme sind allerdings nicht fehlerfrei. Die Gesellschaft muss diskutieren, ob sie bereit ist, die Risiken des autonomen Fahrens zu tragen.“ Langfristig, so der Sprecher des Forschungsprojektes, sei es sogar vorstellbar, dass sich die Frage umkehrt: „Wenn nachweislich der vollautomatisierte Verkehr deutlich sicherer ist, kann es auch zu der Diskussion kommen, ob menschliche Fahrer weiterhin selbst fahren sollten. Diese und viele weitere Fragen muss sich die Gesellschaft stellen und eigene Antworten darauf finden.“

Mit dem Weißbuch zum Autonomen Fahren legen Maurer und seine Kolleginnen und Kollegen nun die Grundlage für einen breiten gesellschaftlichen Diskurs von Politik, Wirtschaft, Medien, Forschung und interessierter Öffentlichkeit. Das Weißbuch steht für jeden Interessierten als Open Access-Quelle im Internet zur Verfügung.

 

Experten der TU Braunschweig im Forschungsprojekt „Villa Ladenburg – Autonomes Fahren“

Kernteam:

  • Prof. Dr.-Ing. Markus Mauerer (Sprecher),
    Institut für Regelungstechnik,
    Vorstandsmitglied des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik

 

Expertennetzwerk:

  • Prof. Dr.-Ing. Bernhard Friedrich,
    Institut für Verkehr und Stadtbauwesen,
    Vorstandsmitglied des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik
  • Prof. Dr. David M. Woisetschläger ,
    Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion
    Mitglied des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik
  • Andreas Reschka M. Sc.
    Institut für Regelungstechnik
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter

 

Weitere Informationen

  • Das Weißbuch „Autonomes Fahren“ als Open Access-Quelle finden Sie hier.
  • Die Pressemitteilung „Gesellschaft, Mobilität und Zukunft“ der Daimler und Benz Stiftung vom 5. Mai 2015 finden Sie hier.
  • Weitere Inforamtionen zum Forschungsprojekt „Villa Ladenburg – Autonomes Fahren“ finden Sie hier.

 

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Markus Maurer
Institut für Regelungstechnik
Technische Universität Braunschweig
Hans-Sommer-Str. 66
38106 Braunschweig
Tel: 0531/391-3840
E-Mail: info@ifr.ing.tu-bs.de
www.ifr.ing.tu-bs.de