29. Februar 2020 | Magazin:

Stellungnahme der TU Braunschweig zu einem (krankheitsbedingt abgesagten) Vortrag über Eva Braun Vorlesungsreihe „Geschichte im Schloss“

Im vergangenen Wintersemester fand im Schloss Wolfenbüttel die Veranstaltungsreihe „Weltgeschichte weiblich“ statt, eine Fortsetzung der gemeinsamen Vorlesungsreihe „Geschichte im Schloss“ des Schloss Museums Wolfenbüttel und des Instituts für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig. Das Thema dieses Semesters waren bedeutende Frauen, Wegbereiterinnen und außergewöhnliche weibliche Biographien.

Der letzte Vortrag wurde unter dem Titel „‚… ich, die Geliebte des größten Mannes Deutschlands und der Erde …‘ – Anmerkungen zu Eva Braun“ angekündigt. Er wurde krankheitsbedingt durch den Referenten abgesagt. Zur Kritik einzelner Bürger und zu Medienanfragen nehmen wir wie folgt Stellung:

Es erreichte uns die Kritik, die Ankündigung stelle Eva Braun als bedeutende Frau und Wegbereiterin der Geschichte dar.

Den unterstellten Vorwurf, nationalsozialistischem Gedankengut Vorschub leisten zu wollen, weisen wir entschieden zurück.

Dass sich Menschen durch den in der Tat ungeschickt formulierten Titel der Veranstaltung verletzt fühlen, tut uns aufrichtig leid.

Alle Beteiligten nehmen die kritischen Hinweise sehr ernst.

Der Vortrag wurde krankheitsbedingt abgesagt. Die Veranstalter denken jetzt darüber nach, wie der als integer bekannte Wissenschaftler im öffentlichen Diskurs darlegen kann, worum es ihm tatsächlich ging und geht: nämlich kritisch zu reflektieren, warum eine eigentlich historisch unbedeutende Frau wie Eva Braun bis heute eine große mediale Aufmerksamkeit erfährt. Im Ergebnis ist dies ein Beitrag gegen rechtsextreme Legenden.