14. Oktober 2014 | Magazin:

Stellungnahme der TU Braunschweig zur heutigen Entscheidung, die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) in der jetzigen Form nicht weiterzuführen

Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, hat heute in einem Pressetermin verkündet, welche Konsequenzen das Ministerium aus dem Evaluierungsbericht zur Niedersächsischen Technischen Hochschule (NTH) ziehen wird.

Die Technische Universität Braunschweig sieht sich in ihrem eigenen Strategieprozess durch den Evaluierungsbericht bestätigt. Zwar hat sich die Kommission nicht mit den Stärken und Schwächen der Mitgliedsuniversitäten auseinandergesetzt. Sie geht aber auf die Profilbildung und auf interdisziplinäre Forschungseinrichtungen ein, die die Mitgliedsuniversitäten unter Beteiligung anderer (Mitglieds-) Hochschulen und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen gegründet haben. Hervorgehoben wird vor allem die Verstetigung der Schwerpunktsetzung durch den Aufbau der Forschungszentren und die überdurchschnittlich erfolgreiche Einwerbung von Hochschulbaufördermitteln.

Die strategischen Ziele der NTH, durch Kooperation und komplementäre Profilbildung die eigenen Schwerpunkte besser zu entwickeln, sieht der Präsident der Technischen Universität Braunschweig, Prof. Jürgen Hesselbach, bestätigt.

Die Entscheidung des Ministeriums, die NTH nicht weiterzuführen und stattdessen einen neuen Verbund von TU Braunschweig und Leibniz Universität Hannover unter neuer Leitungsstruktur zu fördern, halten Hesselbach wie auch das gesamte NTH-Präsidium nicht für zielführend. „Selbstverständlich werden wir uns konstruktiv mit den Vorgaben aus Hannover befassen und mit dem Ministerium bei der Entwicklung der Zukunftspläne für unsere Universitäten zusammenarbeiten“, so der Präsident der TU Braunschweig. „Allerdings hatten wir dem Ministerium eine mutige Weiterentwicklung der NTH und ihrer bereits etablierten themenorientierten Verbünde vorgeschlagen. Die Aufhebung der inzwischen geschaffenen Strukturen zugunsten einer Neukonstruktion halten wir für problematisch.“ Ob ein neuer Verbund anstelle der NTH die erhoffte Sichtbarkeit in absehbarer Zeit erreichen könne, sei dahingestellt.

In jedem Fall werde ich mich als Präsident der TU Braunschweig und als NTH-Präsidiumsmitglied dafür einsetzen, dass die bereits bewilligten und erfolgreichen Projekte fortgesetzt bzw. ausfinanziert werden. Das sind wir insbesondere unseren Kolleginnen und Kollegen schuldig, die sich mit viel Engagement und hervorragenden Beiträgen auf die NTH eingelassen haben.

Da das Ministerium die Grundsatzentscheidung gegen die NTH heute vorgegeben habe, hänge nun vieles davon ab, ob es gelinge, die künftigen Governance-Strukturen, wie versprochen, aus der Wissenschaft heraus (also nach Lesart des NTH-Präsidiums aus den Mitgliedsuniversitäten heraus) zu entwickeln.

 

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