7. Dezember 2017 | Magazin:

Stellungnahme der Präsidentin der TU Braunschweig Professorin Anke Kaysser-Pyzalla zur öffentlichen Veranstaltung „Frag Deine Uni-Präsidentin“ der Germania

Die TU Braunschweig ist eine weltoffene Universität, und unser Campus ist ein Ort der Vielfalt, der Meinungsfreiheit und des Austauschs von Argumenten. Eines meiner wichtigsten Ziele ist es, die Studierenden der Universität, kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch über ihre Anliegen und Themen zu kommen. Neben dem AStA und den Vertreterinnen und Vertretern des Studierendenparlamentes, mit denen ich kontinuierlich im Austausch bin, sind die studentischen Initiativen wichtige Ansprechpartner. So war ich im Rahmen meiner Antrittsbesuche zu Gast bei den internationalen Carl Friedrich Gauß Freunden und bei etlichen anderen registrierten Vereinigungen, und auf Einladung würde ich selbstverständlich auch eher links verortete Initiativen besuchen.

In diesem Rahmen habe ich auch die Einladung der Germania zum offenen Austausch angenommen, zumal es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt. Studierende sind ebenso eingeladen wie interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die Germania hat sie unter anderem mit Genehmigung des AStA im Rahmen von Mensaauslagen campusweit beworben. Auch auf Facebook wurde die Veranstaltung eingestellt und als öffentlich gekennzeichnet. Die Germania selbst hat uns versichert, kein Mitglied der Thuringia, rechtspopulistischer und keine Vertreterinnen und Vertreter der extrem Rechten persönlich oder als Gruppe eingeladen zu haben.

Wir wurden von der Germania informiert, dass Mitglieder der Thuringia via Facebook ihr Kommen angekündigt haben. Ich sehe das nicht als Anlass, meine Zusage zurückzuziehen. Meine Position ist eindeutig: Die TU Braunschweig toleriert weder Rassismus, Sexismus noch Diskriminierung. Das können und sollen auch Mitglieder der Thuringia hören.

Dass Mitglieder von Burschenschaften am Volkstrauertag einen Kranz mit der Aufschrift: „Den Toten unseres Volkes“ abgelegt haben, statt aller Toten der Weltkriege zu gedenken, halte ich persönlich für  problematisch. Wir werden darüber mit Vertretern der Germania sprechen. Ich meine, dass man hier im Gespräch mehr bewirken kann als durch Ausgrenzung.