„Resilienz in vernetzten Welten – Beherrschen von Fehlern, Überlast, Angriffen und dem Unbekannten“ Neues DFG-Schwerpunktprogramm bewilligt
Das Ziel des neu von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingerichteten Schwerpunktprogramms „Resilienz in vernetzten Welten“ ist es, moderne Konzepte vernetzter Welten durch Resilienz als zentralen Baustein zu ergänzen. Resilienz ist die Fähigkeit eines Systems, ein gefordertes Mindestmaß an Funktionalität auch dann zur Verfügung zu stellen, wenn einzelne Teile versagen, angegriffen werden oder gänzlich unerwartete Störungen auftreten. Dies geht weit über klassische Redundanzverfahren hinaus. An dem Schwerpunktprogramm, das von der Technischen Universität Berlin koordiniert wird, ist Professor Konrad Rieck vom Institut für Systemsicherheit der TU Braunschweig beteiligt. Die DFG fördert die Arbeiten zunächst für drei Jahre.
„Forscher*innen aus ganz Deutschland werden im Rahmen des neuen Schwerpunktprogramms zusammenarbeiten“, freut sich Professor Konrad Rieck über die Bewilligung durch die DFG. „Immer wieder legen Sicherheitsvorfälle ganze IT-Infrastrukturen lahm. Es wird Zeit, dass wir neue Ansätze zur Resilienz gegen Angriffe untersuchen und umsetzen.“ Dem Motto „Beherrschen von Fehlern, Überlast, Angriffen und dem Unbekannten“ folgend ist es das Ziel, Resilienz insbesondere in der Netzwerkinfrastruktur zu erhöhen. Die Forschungsgebiete des Programms reichen vom klassischen Internet über das Internet der Dinge bis hin zu komplexen cyber-physischen Systemen. Diese Kommunikationsnetze müssen mit einer stetig steigenden Anzahl von bislang unbekannten Störungen und Angriffen umgehen – oder dies zumindest durch geeignete KI-Methoden lernen können.
Vom Chip bis zu weltumspannenden Internettechnologien
Im Schwerpunktprogramm werden Forscher*innen interdisziplinär zusammenarbeiten, um einen „Resilienz-by-Design“-Ansatz zu entwickeln. Dabei werden Forschungsgebiete rund um Vernetzung und Kommunikationssysteme gebündelt und verstärkt durch Expertise zum Beispiel im Schaltungsentwurf, in der IT-Sicherheit, der künstlichen Intelligenz und der Regelungstechnik. Das heißt Resilienz wird vom Chip und der elektronischen Schaltung über Signalverarbeitung und Drahtloskommunikation bis hin zu weltumspannenden Internettechnologien „implementiert“. Damit soll gewährleistet werden, dass Engpässe dynamisch erkannt, Ressourcen umgewidmet und letztendlich die geforderte Mindestfunktionalität ohne Systemausfall weiter zur Verfügung zur Verfügung gestellt werden kann.
Ein besonderes Kennzeichen der DFG-Schwerpunktprogramme ist die überregionale Kooperation der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im Programmkomitee sind neben dem Koordinator Professor Falko Dressler von der TU Berlin, Professorin Antonia Wachter Zeh (TU München), Professor Matthias Hollick (TU Darmstadt), Professor Konrad Rieck (TU Braunschweig) und Dr. Milos Krstic (IHP, Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik in Frankfurt, Oder).