Nebenrolle: Mentor bei der „European Union Science Olympiad“ Dave Hartig betreut Schülerteams bei der Naturwissenschaftsolympiade
Dave Hartig, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik der TU Braunschweig, betreut Schülerteams bei der alljährlichen „European Union Science Olympiad“ (EUSO). Ab dem 28. April ist er bei der Endrunde in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana dabei. An der europäischen Naturwissenschaftsolympiade nehmen Schüler aus den 28 EU-Mitgliedsstaaten bis zum Alter von 16 Jahren teil.
Von Hannover aus geht es für Dave Hartig am Samstag gen Süden. Er ist einer von drei deutschen Mentoren. „Es ist großartig, bei einem so internationalen Wettbewerb dabei zu sein“, schwärmt der Bioingenieur, der sich bei der EUSO seit 2011 engagiert. Die Endrunde findet jedes Jahr an wechselnden Orten statt und so hat er in den vergangenen Jahren beispielsweise Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen, Tartu in Estland sowie Klagenfurt in Österreich kennengelernt.
2009 hatte er selbst an der Biologie-Olympiade in Japan teilgenommen. Durch die entstandenen Kontakte wurde der Grundstein für Hartigs heutige ehrenamtliche Tätigkeit bei der EUSO gelegt. „Besonders spannend ist der interdisziplinäre Ansatz“, so Hartig. Das sei auch einer der Gründe, warum er sich 2009 für den Studiengang Bioingenieurwesen an der TU Braunschweig entschieden hatte. 2014 hat Dave Hartig sein Masterstudium abgeschlossen und arbeitet seit 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik der TU Braunschweig.
Teamarbeit wird großgeschrieben
Für die nationale Auswahlrunde der EUSO werden jedes Jahr die besten Teilnehmenden der Physik-, Chemie- und Biologie-Olympiaden ausgewählt. 15 Schülerinnen und Schüler – die besten 5 aus jeder Teildisziplin – wurden nach Potsdam zum Auswahlwochenende eingeladen. Sechs von ihnen bilden nun die zwei Dreierteams, die Ende April und Anfang Mai gegen andere Teams aus der EU in Ljubljana antreten und interdisziplinär knifflige Aufgaben lösen. Dave Hartig unterstützt die Teilnehmenden bei der Vorbereitung auf den Wettbewerb und wirkt darüber hinaus an der Erarbeitung und Übersetzung der Aufgaben mit.
Interdisziplinäres Denken und Arbeiten
In einer interdisziplinären Aufgabe mussten sich die Schülerinnen und Schüler in der Vergangenheit beispielsweise mit Kartoffeln beschäftigen. Sie sollten Gründe dafür finden, warum Kartoffeln in einem Garten sehr gut und in einem anderen eher schlecht wachsen. Die Biologen konnten feststellen, dass die schlecht wachsenden Pflanzen weniger Blattpigmente (z.B. das grüne Chlorophyll) besitzen und die Chemiker haben herausgefunden, dass Böden, in dem Kartoffeln schlecht gedeihen, weniger Nitrat und Magnesium enthalten. Da Magnesium ein Bestandteil von Chlorophyll ist, konnten sie einen Zusammenhang erkennen. Die Physiker konnten zeigen, dass sich der Luftgehalt der Böden kaum unterscheidet. Als Lösung hat das Team empfohlen, im nächsten Jahr mit einer Nitrat- und Magnesiumdüngung nachzuhelfen oder eine Kartoffelsorte auszusuchen, die in dieser Hinsicht weniger Ansprüche stellt.
Blick über den Tellerrand
Sich neben der Arbeit für eine andere Sache einzusetzen, könne Hartig jedem nur empfehlen: „So blickt man auch mal über den Tellerrand und wird mit Situationen konfrontiert, die einem im Unialltag nicht begegnen.“ Eine Woche lang wird Dave Hartig in Ljubljana sein und freut sich neben der EUSO-Endrunde auch darauf, die Stadt zu erkunden.