3. Januar 2018 | Magazin:

Nebenrolle: Amateurtheaterschauspieler Dr. Christian Löchte engagiert sich im Amateurtheater Fanferlüsch

Seine Kolleginnen und Kollegen am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik kennen Christian Löchte vor allem als Spezialisten für Produktionstechnik und Geschäftsführer eines Hochtechnologie-Start-ups. Doch der erfolgreiche Ingenieur und Gründer hat bereits zur Studienzeit seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckt und ist seit dem Mitglied des Braunschweiger Amateurtheaters „Fanferlüsch“.

Einmal in eine andere Rolle schlüpfen, eine große Figur der Weltliteratur verkörpern oder einfach nur dem Alltag entfliehen. All das ist bei „Fanferlüsch“ möglich, einem Amateurtheater und studentische Vereinigung an der Carolo-Wilhelmina. Wer annimmt, dass sich unter dem Ensemble nur Studierende und Alumni aus den Sprach- und Kulturwissenschaften tummeln, der wird durch Christian Löchte eines besseren belehrt. Er ist bereits seit seinem Studienbeginn Anfang der 2000er Jahre Mitglied.

Mit Umwegen auf die Bühne

Zugegeben, der Weg auf die Theaterbühne war für den Ingenieur Löchte nicht vorgezeichnet. Den damaligen Erstsemesterstudenten begeisterten während der Schulzeit vor allem der Sport und die Mitarbeit in der Video-AG. Angekommen an der Carolo-Wilhelmina suchte Löchte den Ausgleich zum Ingenieurstudium. Das Angebot des Unisports kam wegen einer Verletzung zunächst nicht in Frage. „Komm‘ doch einfach mal mit“, forderte ihn eine Kommilitonin während der Einführungsveranstaltung auf und brachte den heutigen Doktoringenieur zum Amateurtheater. Dort war er in den vergangenen Jahren nicht nur Schauspieler. Bei „Fanferlüsch“ kann und darf jeder das sein, was er möchte und was er in einer Spielzeit leisten kann.

Christian Löchte und Christopher Duwenkamp in der "Schwarze Abt" von Edgar Wallace (2017). Bildnachweis: Fanferlüsch/Oliver Friedrich.

Christian Löchte in der Rolle des Inspektor Bliss, hier mit Hester Hansen, Mitarbeiterin im Projekt "teach4TU". Bildnachweis: Fanferlüsch/Oliver Friedrich.

Christian Löchte führte auch die Regie bei der 2017er Inszenierung. Hier ist Löchte mit seinen Kolleginnen Hester Hansen und Annika Blendermann auf der Bühne. Bildnachweis: Fanferlüsch/Oliver Friedrich.

Von der Hauptrolle bis zur Bühnentechnik

Es dauerte auch bei Christian Löchte ein paar Spielzeiten, bis er zum ersten Mal ein komplettes Theaterstück inszenierte. Dennoch sind es nach wie vor die verschiedenen Aufgaben, die ihn reizen. Die Mitglieder sind bei „Fanferlüsch“ nicht automatisch das Ensemble. In familiärer Atmosphäre werde entschieden, wer welche Aufgaben in einer Spielzeit übernehmen könne, vom Bühnentechniker bis hin zum Theaterdirektor. So funktioniert das bereits seit 30 Jahren in mehreren Theatergenerationen. Löchte schätzt diese besondere Atmosphäre bei seiner Theatergruppe, die ihm im Laufe der Jahre zu einer zweiten Familie geworden ist.

Wichtige Erfahrung für Studium und Beruf

Der enge Austausch mit Studierenden aus anderen Fächern und die verschiedenen Hintergründe und Herangehensweisen sind für Löchte eine wichtige Erfahrung über das Studium hinaus. Insbesondere als Gründer eines Start-ups profitiert er von den vielen verschiedenen Eindrücken und Erfahrungen, die er über „Fanferlüsch“ kennen gelernt hat. Nicht zuletzt hat sich das sichere Bühnenspiel bei der einen oder anderen Produktpräsentation im realen Leben bewährt. Als Jungunternehmer und Familienvater steht für Christian Löchte die bislang größte und spannendste Hauptrolle seines Lebens auf dem Spielplan, zu dem aber immer auch seine Familie „Fanferlüsch“ zählen wird.