29. Juni 2017 | Magazin:

METAPOLIS: Theater trifft Wissenschaft Wie ein Forschungsprojekt zu einem Theaterstück für Kinder wurde

Am 13. Mai 2017 feierte am Staatstheater Braunschweig das Stück „METAPOLIS“ Premiere. Entstanden ist es in Kooperation mit dem gleichnamigen Forschungsprojekt an der Carolo Wilhelmina. Im Forschungsprojekt entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Kommunen und Verbänden neue Strategien und Visionen zur nachhaltigen Transformation der Stadt-Land-Beziehungen in Niedersachsen. Doch wie setzt man das in einem Theaterstück für Kinder um? Wie funktioniert so eine Uni-Theater-Kooperation und warum ist das für beide Seiten spannend?

Impression aus dem Theaterstück „Metapolis“. (Foto: Volker Beinhorn)

Bevor das Stück auf die Bühne kam, gab es einen regen Austausch zwischen Universität und Theater. Der Dramaturg Carsten Weber begleitete die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fast ein Jahr lang bei allen Projekttreffen und Workshops. Umgekehrt begaben sich die Forscherinnen und Forscher der TU Braunschweig an mehreren Abenden zum „Nachtlager“ ins Theater und stellten sich dem durchaus neugierigen Publikum. Aus all dem entwickelte die Regisseurin Hannah Biedermann anschließend ein interaktives Theaterspiel für Kinder und Jugendliche, in dem die Zuschauer den Verlauf des Stücks selbst mitgestalten können.

Für das Theater sind Projekte mit Akteuren aus der Wissenschaft noch sehr neu, werden aber immer relevanter. Sie bieten die Möglichkeit, komplexe und aktuelle Themen mit Unterstützung von Experten umzusetzen. Umgekehrt bietet das Theater für Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne, um sich der Öffentlichkeit zu erklären. Außerdem wird am Theater zunehmend mit partizipativen Formaten gearbeitet, also unter Einbeziehung des Publikums. Forschungsprojekte wie METAPOLIS, die ebenfalls die Öffentlichkeit mit einbeziehen, können hier viel vom Theater lernen. Beide, Wissenschaft und Theater, verbindet das Interesse am Neuen und am Experimentieren.

Ein Gastbeitrag von Michael Strohbach