30. Juni 2017 | Magazin:

Post aus … Bilbao Student Lars Framke berichtet aus Spanien

Hier lebe ich momentan:
Im wunderschönen Bilbao, mitten im spanischen Teil des Baskenlands. Nah genug am Weingebiet „La Rioja“, damit der gute Wein noch günstig ist, aber auch nah genug am Strand, um zum Ausruhen oder Surfen dorthin zu fahren.

Das mache ich in Bilbao:
Da es hier an der Universidad del País Vasco leider keinen Luft- und Raumfahrttechnik-Studiengang gibt, bin ich hier als Maschinenbauingenieur eingeschrieben, mache aber eigentlich nur Sprach- und Wirtschaftskurse.

Mein Aufenthalt dauert insgesamt:
Ein Semester, also etwa fünf Monate.

Bilbao
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Abenddämmerung am Strand bei Bilbao. Bildnachweis: Lars Framke.

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Ein Bild von mir beim Ausflug nach San Juan de Gaztelugatxe, einem Schauplatz in der neuen Game of Thrones-Staffel. Bildnachweis: Lars Framke.

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Bilbao bei Nacht. Bildnachweis: Lars Framke.

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Blick auf das Guggenheim Museum in Bilbao. Bildnachweis: Lars Framke.

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Eine sehr leckere und ausgezeichnete Pintxo-Bar in Bilbao. Bildnachweis: Lars Framke.

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Der Ría de Bilbao mit Blick auf die Zubizuri (baskisch für "weiße Brücke") und die Flusspromenade. Bildnachweis: Lars Framke.

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Der Ría de Bilbao bei Nacht. Bildnachweis: Lars Framke.

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Auch surfen ist hier an den Stränden in der Nähe von Bilbao möglich. Bildnachweis: Lars Framke.

Das Leben vor Ort

So wohne ich in Bilbao:
Ich wohne mit einer italienischen Erasmus-Studentin und einem rumänischen Künstler in einer WG in super Lage. Leider ist die Wohnung hier schon ziemlich in die Jahre gekommen und allgemein sehr dunkel. Eine Zentralheizung gibt es nicht. In Südspanien ist das vielleicht kein Problem, aber hier im Norden, wo es im Januar auch mal ganz gerne nur fünf Grad und die Fenster natürlich auch nicht dicht sind, ist das schon schwierig. In den ersten sechs Wochen konnte ich keine Butter benutzen, weil es in der Küche immer so kalt war, dass die Butter einfach nicht streichbar war. Und jedes Mal, wenn ich warmes Wasser brauchte, musste ich erst die Gasflasche anzapfen, zwei Ventile öffnen und die Flamme in der Therme anzünden. Dieses Prozedere ist aber auch für nordspanische Verhältnisse eher die Ausnahme.

Was unterscheidet das Studieren in Spanien von dem in Deutschland?
Das Studium in Spanien ist viel, viel schulischer als in Deutschland. Es gibt häufiger Hausaufgaben und kleinere Zwischentests. Allgemein sind die Studierenden viel weniger eigenständig und auch deutlich jünger als in Deutschland.

Besonders typisch für mein Aufenthaltsland ist:

Mein Aufenthaltsland ist offiziell Spanien. Einheimische hier in der Region rund um Bilbao legen aber viel Wert darauf, dass wir uns im Baskenland befinden. Typisch spanisch ist zum Beispiel der Schinken – der jamón ibérico. Und natürlich der spanische Rotwein. Der wird übrigens unabhängig vom Wetter am allerliebsten draußen vor der Kneipe getrunken. Bei Regen geht man einfach unter den Sonnenschirm. Überhaupt verbringen die Menschen hier sehr viel Zeit draußen: auf der Straße im Park, an den Bars, ganz egal – Hauptsache draußen.

Typisch Baskisch sind zum Beispiel die Pintxos. Sie ähneln den bekannteren Tapas, werden aber nur von schlecht informierten Touristen (oder Erasmus Studierenden – upps) so genannt. Dazu gibt es entweder einen Wein aus La Rioja oder den sauren Txakoli, einen baskischen Weißwein. Typisch ist auch der Nationalstolz, allerdings nicht auf Spanien, sondern auf das Baskenland.

Das habe ich hier in den ersten drei Tagen gelernt:
Spanier sind grundsätzlich ungewöhnlich laut. Es ist egal ob es ein Streitgespräch ist, eine Essensbestellung oder einfach Small Talk über das Wetter – alles wird sehr laut gesagt.
Zum Glück sind die Basken aber nicht so unpünktlich, wie es das spanische Klischee vermuten lässt. Sie sind verglichen mit den anderen Spaniern sogar eher pünktlich und verlässlich. Sie werden nicht umsonst als die Deutschen Spaniens bezeichnet. Auch das Wetter hat mich überrascht: Hier im Norden Spaniens kann es auch kalt und vor allem sehr wechselhaft sein.

Die bisher größte Herausforderung während meines Aufenthaltes:
Mit gebrochenem Anfängerspanisch habe ich versucht ein Dokument zu bekommen. Nach ungefähr 40 Minuten und 5 verschiedenen Stationen habe ich rausgefunden, dass ich an der falschen Fakultät und am falschen Campus war.

Das nehme ich von hier mit nach Hause:
Meine Liebe für Rotwein. Meine „I love Bilbao“ Tasse und einen „Amigo“ Schlüsselanhänger, den ich zum Abschied bekommen habe. Und natürlich unglaublich schöne Erinnerungen und einen Haufen neuer Kontakte.

Gut zu wissen

Was kostet ein Bier oder eine Cola in Bilbao?
Etwa  2,50 Euro in der Bar und etwa 60 Cent im Supermarkt. Jeweils für eine Dose. In den Bars sollte man eher zu Wein greifen. Der kostet in der Regel zwischen 1 und 2 Euro und ist immer lecker.

Wie begrüßt man sich in der Landessprache in Bilbao?
Spanisch/Castellano: Hola! Baskisch: Aupa!

Welches Fettnäpfchen sollte man in Bilbao vermeiden?
Die Basken legen Wert darauf, dass man die spanische Sprache nicht „español“, sondern „castellano“ nennt. Und man ist nicht in Spanien, sondern im Baskenland. Außerdem heißen die kleinen Snacks in den Bars „Pintxos“ und nicht „Tapas“.