28. Februar 2014 | Magazin:

Kompetenzentwicklung und Karriereverläufe im Handwerk und in der Wissenschaft BMBF fördert zwei Projekte der Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie

Wie groß die Bandbreite der Anwendungsfelder der Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie ist, illustrieren zwei durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekte. Im Verbundprojekt „In-K-Ha“ wird  ein wissenschaftlich-gestütztes, integriertes Konzept der Kompetenzentwicklung im Handwerk entwickelt und erprobt. Das Projekt Pro-Wi+ untersucht Karriereverläufe von Post-Docs.

Ein schneller technologischer Fortschritt und der demografische Wandel, der sich in einem Fachkräftemangel und alternden Belegschaften äußert, stellt das Handwerk vor die Herausforderung, Antworten zu finden: Welche Kompetenzen benötigen Handwerker zukünftig, wie können diese Kompetenzen effizient erfasst und wie können noch benötigte Kompetenzen im Prozess der Arbeit entwickelt werden?

Die Abteilung Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie unter der Leitung von Prof. Simone Kauffeld hat sich dieser Fragestellung angenommen. Das Verbundprojekt „In-K-Ha: Arbeitsintegrierte Kompetenzentwicklung im Handwerk“vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wird innerhalb der nächsten drei Jahre mit 456.145 gefördert. Zum Verbund, der von der TU Braunschweig aus koordiniert wird, zählen die Universität Vechta mit Prof. Frerich Frerichs, die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, das Berufsbildungs- und Servicezentrum des Osnabrücker Handwerks GmbH und die ebm GmbH & Co. KG.

Die Abteilung Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie entwickelt in ihrem Projektteil eine webbasierte Kompetenzdiagnose, mit deren Hilfe systematisch und effizient fachrelevante Kompetenzen von Mitarbeitern in Handwerksbetrieben erfasst werden können. Im Verbund werden zudem Kompetenzmodelle für ausgewählte Gewerke entwickelt, Maßnahmen der arbeitsintegrierten Kompetenzentwicklung im Handwerk identifiziert und weiterentwickelt, der Anerkennungsprozess von im Arbeitsleben erworbener Kompetenzen optimiert und neue Laufbahnmodelle für Handwerksbetriebe gestaltet.

 

Karriereverläufe von Wissenschaftlern werden im Projekt ProWi+ untersucht

Laufbahnmodelle in einem ganz anderen Kontext sind Gegenstand des ebenfalls durch das BMBF geförderte Projekt „ProWi+“, das von Prof. Simone Kauffeld und Dr. Daniel Spurk geleitet wird. Quo vadis Post-Doc: Professur, Wirtschaft oder prekäres Arbeitsverhältnis? Fragt das Projekt, das individuelle, soziale und organisationale Faktoren für die Laufbahnentwicklung und den Laufbahnerfolg des wissenschaftlichen Nachwuchses untersucht. Die Laufzeit des Forschungsvorhabens beträgt drei Jahre und ist mit einer Fördersumme: 587.418 Euro ausgestattet. Ziel von „Pro-Wi+“ ist es, Laufbahnverläufe des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland zu beschreiben, zu analysieren und zu erklären.

Post-Docs und Promovierende kurz vor dem Abschluss können an der Studie teilnehmen und sich im Internet unter www.prowi-studie.de informieren und anmelden.

Kontakt
Dipl.-Psych. Hilko Paulsen
Institut für Psychologie
Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie
Tel.: (0531) 391-2580
E-Mail: h.paulsen@tu-braunschweig.de