22. Januar 2020 | Magazin:

Happy Birthday, Pinut! Interessen entdecken: Schülerinnen probieren Maschinenbaustudium aus

Was bedeutet es, Maschinenbau zu studieren? Seit zehn Jahren machen technikinteressierte Schülerinnen die Probe aufs Exempel: Ein Pinut-Praktikum an den Instituten der Fakultät für Maschinenbau der TU Braunschweig.

Pinut steht für Praktika in Naturwissenschaft und Technik. 120 Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe nutzten seit der Gründung 2009 die Chance, die Welt des Maschinenbaus genauer kennenzulernen: Von Nanopartikeltechnik, Experimenten zu Solarenergie oder einem Versuch im Forschungsflugzeug. Die große Bandbreite im Maschinenbau zu erkunden und das Berufsbild von Ingenieurinnen klarer werden zu lassen, sind Ziele, die Schülerinnen mit dem Praktikum verbinden. Häufig steht auch eine Frage im Mittelpunkt: Ist das nur etwas für Technik-Nerds oder könnte das auch mein Studiengang werden?

Ein Pinut-Prakikum ist an 20 Instituten der Fakultät für Maschinenbau möglich, darunter auch im Bereich Energie- und Verfahrenstechnik. Bildnachweis: Kristina Rottig/TU Braunschweig

Ausprobieren, neue Interessen entdecken oder Vorurteile auf die Probe stellen

Mehr Schülerinnen für MINT-Fächer zu motivieren, war eines der Hauptziele, das zur Gründung von Pinut führte. Heute ist es eine wertvolle Entscheidungshilfe bei der Studienwahl. Nicht alle Teilnehmerinnen sind nach ihrem Praktikum tatsächlich im Maschinenbau angekommen. Rund 10 Prozent entschieden sich für ein Bachelorstudium an der Fakultät für Maschinenbau, weitere 15 Prozent für ein anderes Studium an der Carolo-Wilhelmina.

Frauenanteil in zehn Jahren verdoppelt

Verbringen das Schulpraktikum derzeit an den Instituten der Fakultät für Maschinenbau: Almira Hoffmann, Lena Beyer, Laura Topcic und Rebecca Schreck (v.l.n.r). Bildnachweis: Elke Hennig/TU Braunschweig

Pinut trägt damit zu einer positiven Entwicklung bei, denn seit dem Wintersemester 2009/10 hat sich der Frauenanteil an der Fakultät für Maschinenbau unter den Erstsemesterstudierenden mehr als verdoppelt. Im Wintersemester 2019/20 liegt er bei durchschnittlich rund 31 Prozent, verteilt auf die drei Bachelorstudiengänge Bio-, Chemie- und Pharmaingenieurwesen (45,7 %), Maschinenbau (22,8 %) sowie Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau (23,9 %).

Vielfalt im Maschinenbau erleben

„Wir freuen uns über das anhaltende Interesse am Pinut-Programm. Schülerinnen erhalten einen lebhaften Eindruck von der Vielfalt, die im Ingenieurstudium steckt,“ erläutert Dekan Professor Andreas Dietzel.

20 Institute sowie das Excellenzcluster SE2A beteiligen sich derzeit am Programm und bieten ganzjährig Praktikumsplätze an, im Rahmen von Schulpraktika oder auch ganz individuell. „Wir wollen unsere Freude an der Wissenschaft mit den Schülerinnen teilen, ihr Interesse an Naturwissenschaften stärken und sie ermutigen, den Weg für ein Ingenieurstudium tatsächlich zu wählen“, erläutert Professorin Sabine Langer vom Institut für Akustik. Viele Institute sind von Anfang an im Programm aktiv und erhalten regelmäßig sehr positives Feedback für die angenehme Arbeitsatmosphäre, den Einblick in Theorie und Praxis und die abwechslungsreichen Aufgaben.

Auch Professorin Ulrike Krewer vom Institut für Energie- und Systemverfahrenstechnik unterstützt Pinut seit vielen Jahren: „Ich hoffe auf mehr Frauen, die sehen, wie spannend Technik ist und dass sie wunderbar die Gesellschaft mitgestalten können. Insofern: Happy Birthday, Pinut und auf viele weitere erfolgreiche Jahre!“

Text: Elke Hennig