8. September 2020 | Magazin:

Forschungsdaten publizieren leicht gemacht Das neue Repositorium der TU Braunschweig

Forschungsdaten machen Wissenschaft transparent und nachvollziehbar. Daher zählt es zur guten wissenschaftlichen Praxis, die Daten für zehn Jahre zu archivieren. Das neue, fachübergreifende Forschungsdaten-Repositorium der Technischen Universität Braunschweig geht als digitales Archiv noch einen Schritt weiter. Es soll nicht nur archivieren, sondern publizieren und so Forschende mit ihren Daten vernetzen.

Das Team des Forschungsdaten-Repositoriums

Das Team für forschungsnahe Services der TU Braunschweig: (v.r.) Dr, Jana Mersmann, Robert Strötgen, Laura Grunwald und der Pilotnutzer des Repositoriums Jan Konopka. Bildnachweis: Henry Fiebig/TU Braunschweig

Jan Konopka vom Institut für Geoökologie erforscht, wie viel Kohlenstoffdioxid die Gründächer des Berliner Flughafens BER aufnehmen. Seine Ergebnisse fasst er in einem Paper zusammen. Doch wohin mit den Forschungsdaten? Die Fachzeitschrift, in der er publizieren möchte, verlangt, dass auch diese veröffentlicht werden. Allerdings handelt es sich um einen wahren Datenberg, angesammelt in fünf Jahren akribischer Feldforschung.

Unterstützung erhält der Doktorand vom Team des Servicezentrums TUBS.researchdata. Als Pilotnutzer startet mit seinen Daten das neue Forschungsdaten-Repositorium der TU Braunschweig. Das Team des Servicezentrums half, die Daten maßgeschneidert aufzubereiten. Das beginnt mit dem passenden Dateiformat und reicht über die Lizensierung bis zur Readme-Datei. Diese enthält beschreibende Metadaten, damit alles auffindbar und nachnutzbar bleibt. Inzwischen sind die Datensätze auf dem Repositorium abrufbar und gehen zusammen mit dem Paper in das Peer Review ein, der wissenschaftlichen Qualitätskontrolle der Zeitschrift.

Fachübergreifendes Repositorium für die Forschenden

Das Ziel des Repositoriums ist deckungsgleich mit dem Grund, weshalb immer mehr Fachzeitschriften publizierte Forschungsdaten fordern: Forschung soll transparenter und vernetzter werden. Während bisher Daten häufig nur innerhalb von Instituten oder Arbeitsgruppen weitergegeben werden, gibt die strukturierte Veröffentlichung allen Interessierten einen niedrigschwelligen Einstieg. Das erarbeitete Wissen bleibt verfügbar.

Mit dem Repositorium ist also der Grundstein für eine transparente und vernetzte Forschung gelegt. Jetzt geht es daran, das Repositorium gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu optimieren und ihren Bedürfnissen anzupassen. Einerseits soll das Archivieren so leicht wie möglich sein. Andererseits müssen Forschende auch die Daten anderer auffinden und nutzen können. Eine ständige Herausforderung des Repositorium-Projekts, die mit zunehmender Datenmenge komplexer wird.

Über das Projekt

Das neue Repositorium ist ein Projekt des TUBS.researchdata – Servicezentrum Forschungsdatenmanagement, in dem  Universitätsbibliothek, Forschungsservice und EU-Hochschulbüro, Gauß-IT-Zentrum und der CIO  zusammenarbeiten. Das Repositorium ist bereits seit Projektstart im August 2020 einsatzbereit. Als Projektmitarbeiterin unterstützt Laura Grunwald seitdem Forschende, die ihre Forschungsdaten archivieren oder publizieren möchten.