12. Juni 2020 | Magazin:

Dr. Bernhard Vowinckel wird Agnes-Pockels-Fellow Förderung für Nachwuchswissenschaftler am Leichtweiß-Institut für Wasserbau

Große Freude bei Dr. Bernhard Vowinckel vom Leichtweiß-Institut für Wasserbau: Der Nachwuchswissenschaftler der Abteilung Wasserbau und Gewässermorphologie erhält ein Agnes-Pockels-Fellowship der Technischen Universität Braunschweig. Die Urkunde überreichte die Präsidentin der Carolo-Wilhelmina, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, am 11. Juni 2020 in Anwesenheit des Dekans der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften, Professor Bernhard Friedrich.

Urkundenübergabe auf Distanz: Die Präsidentin der TU Braunschweig, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla, Dr. Bernhard Vowinckel mit Sohn Elmar und der Dekan der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften, Professor Bernhard Friedrich. Bildnachweis: Max Fuhrmann/TU Braunschweig

Mit Dr. Bernhard Vowinckel hat die TU Braunschweig nach dem Ökohydrologen Dr. Matthias Beyer ihren zweiten Agnes-Pockels-Fellow. Das Fellowship ermöglicht es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler drei Jahre lang mit bis zu 40.000 Euro im Jahr zu fördern, wenn sie bereits in hochkompetitiven Programmen unabhängige drittmittelfinanzierte Nachwuchsgruppen eingeworben haben.

„Wir freuen uns außerordentlich, mit Herrn Dr. Vowinckel einen hervorragenden Nachwuchswissenschaftler mit einem bemerkenswerten Lebenslauf und einem anspruchsvollen disziplinübergreifenden Forschungsthema durch das Agnes-Pockels-Fellowship fördern zu können“, sagt die Präsidentin der TU Braunschweig, Professorin Anke Kaysser-Pyzalla.

Sedimente in der Schwerelosigkeit

Neuer Agnes-Pockels-Fellow: Dr. Bernhard Vowinckel. Bildnachweis:Max Fuhrmann/TU Braunschweig

Der Hydrologe Vowinckel baut in der Abteilung Wasserbau und Gewässermorphologie von Professor Jochen Aberle am Leichtweiß-Institut für Wasserbau (LWI) eine neue Forschungsgruppe zur numerischen Modellierung von Sedimenttransport in Oberflächengewässern und Küstenbereichen auf. Mit Hilfe von Computersimulationen analysieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie sich feinkörnige Sedimente ablagern und transportiert werden. Dabei konzentriert sich das Team insbesondere auch auf experimentelle Vorarbeiten auf der Internationalen Raumstation (ISS), die die Flokkulation (Flockung) von kohäsiven Sedimenten in der Schwerelosigkeit untersuchen. Das Forschungsprojekt wird über einen Zeitraum von insgesamt sechs Jahren mit rund 1,66 Millionen Euro durch das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

„Mit Herrn Dr. Vowinckel wurde ein ausgezeichneter Preisträger für das Agnes-Pockels-Fellowship ausgewählt. Durch außergewöhnliche Experimente im Weltraum ist es ihm gelungen, Daten zu gewinnen, mit denen die numerische Modellierung von Sedimenttransport in Gewässern validiert werden kann. Die für das bessere Verständnis von Ökosystemen relevante Forschung kann für viele aktuelle Fragestellungen ihre Anwendung finden“, freut sich der Dekan, Prof. Bernhard Friedrich.

Maßgeschneiderte Experimente und Computersimulationen

Die zusätzliche Förderung durch das Agnes-Pockels-Fellowship macht es möglich, das Projekt durch weitere Simulationen und Experimente zu ergänzen. „Das Fellowship möchte ich in erster Linie für die High-Performance-Computing Strategie der TU Braunschweig verwenden, da mein Projekt auf Computersimulationen beruht, die typischerweise auf sogenannten ‚Supercomputern‘ durchgeführt werden“, sagt Dr. Bernhard Vowinckel. Da die Carolo-Wilhelmina mit dem Phoenix-Cluster einen solchen Computer besitzt, sollen die Mittel unter anderem für eine Lösung zur Speicherung sehr großer Datenmengen eingebracht werden. Darüber hinaus ist geplant, mit einem zweiten Doktoranden eine intensivere Kooperation mit dem Institut für Partikeltechnik zu realisieren.

Zudem will Vowinckel die Förderung für die Unterstützung der experimentellen Arbeiten im wasserbaulichen Versuchslabor des Leichtweiß-Institut einsetzen. „Für die Computersimulationen werden ständig experimentelle Daten benötigt, mit denen man seine Modellrechnung validieren kann“, so der Wissenschaftler. „Die zusätzlichen Mittel werden es ermöglichen, maßgeschneiderte Experimente durchzuführen, die dann besser mit den Computersimulationen verglichen werden können.“