Diplomarbeiten in Braunschweig, Wolfsburg und an der Stanford University Junge Elektrotechnik-Studierende entwickeln Steuerungssysteme in Braunschweig und Kalifornien
Wenn die Bundeskanzlerin ein Forschungsprojekt der TU Braunschweig besichtigt, ist das etwas Besonderes. Noch interessanter wird es, wenn sie dies, wie jüngst geschehen, an der Stanford University, USA, tut. Angela Merkel eröffnete dort am 15. April das Volkswagen Automotive Innovation Lab (VAIL). Dort ließ sie sich auch das Versuchsfahrzeug „X1“ erklären – als Beispiel der deutsch-amerikanischen Wissenschaftskooperation. Mit an Bord sind Module, die von Studierenden der TU Braunschweig entwickelt wurden.
Seit 2006 arbeitet Prof. Markus Maurer, Institut für Regelungstechnik, mit Prof. Chris Gerdes, dem Leiter des VAIL, zusammen und hat dort die Funktion eines „Consulting Assistant Professors“ inne. Regelmäßig haben Studierende der TU Braunschweig die Möglichkeit, unter der Sonne Kaliforniens im Lab zu forschen. Die erste Hälfte der Diplomarbeit schreiben sie in Braunschweig, die zweite Hälfte am VAIL.
Das Institut für Regelungstechnik ist eines der Institute, die im Rahmen ihrer Forschungsarbeit sowohl am Mobile Life Campus in Wolfsburg als auch im Haus der Elektrotechnik in Braunschweig und seit neuestem auch am Campus Nord aktiv ist. Es ist Mitglied des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF).
“Chancellor Merkel was wonderful – very warm and open with all of the students. She asked great questions and showed she was really interested”, schreibt Prof. Chris Gerdes über den Besuch der Kanzlerin. Im Vordergrund das “X1”-Versuchsfahrzeug, im Hintergrund Studierende und Mitarbeiter des VAIL.
„In der Kooperation mit Stanford und dem VAIL haben wir die Fahrzeugelektronik für das Versuchsfahrzeug „X1“ entwickelt und zugeliefert“, erläutert Prof. Maurer. „Der letzte Diplomand, der von uns nach Stanford entsandt wurde, ist soeben nach Deutschland zurückgekehrt. Er hat dort die Fahrzeugelektronik für eine Allradlenkung entwickelt und in Betrieb genommen.“
Das Ziel des „X1“-Forschungsprojektes ist die Untersuchung elektronischer Fahrdynamiksysteme. In der Fahrzeugelektronik gibt es eine Vielzahl an Entwicklungsgebieten im Bereich der Sicherheits- und Komfortsysteme. Immer mächtigere Systeme erfordern entsprechend mehr Steuerelemente, um die Potenziale optimal zu nutzen. Die Forscher in Braunschweig und Kalifornien haben sich gemeinsam die Frage gestellt, wie man diese Systeme im Zusammenspiel am besten testen kann. Das Ergebnis ist eine Rohkarosse als flexibler Versuchsträger, der Schritt für Schritt mit Einzelmodulen ausgestattet wird.
Ein frei konfigurierbares und personalisierbares Armaturenbrett ist eines der Ergebnisse, die von Studierenden während des Austauschprogrammes realisiert und getestet werden konnten. Weitere sollen folgen – vielleicht kommt die Kanzlerin dann zu Besuch an die TU Braunschweig und das NFF.