3. November 2020 | Magazin:

Coding da Vinci Niedersachsen TU Braunschweig beteiligt sich doppelt am Kulturhackathon

Seit 2014 vernetzt „Coding da Vinci“ Kultur und Technik. Beim größten deutschen Kulturhackathon öffnen Bibliotheken, Museen und Archiven ihre digitalen Datenschatztruhen, aus denen dann mehrere Teams Projekte und neue digitale Formate formen. Im Oktober 2020 startete der Hackathon erstmals in Niedersachsen. Dabei stellen insgesamt 36 Kultureinrichtungen aus Niedersachsen und Bremen 45 Datensets bereit – ein neuer Rekord. Die TU Braunschweig ist nicht nur als Datengeberin beteiligt, sondern zugleich Teil der Organisation des Events.

Rapper Spax auf der Bühne beim Kulturhackathon Coding da Vinci

Auch wenn der Kickoff des Kulturhackathons virtuell stattfand, führten Rapper Spax und Tanja Föhr von der Bühne aus durchs dichte Programm. Bildnachweis: Coding da Vinci Niedersachsen/Lambert Heller

Von Struwwelpeter bis Raupe Nimmersatt: Im Bestand der Braunschweiger Universitätsbibliothek liegen über 28.000 Kinder- und Jugendbücher. Viele von ihnen waren bereits Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten. Eine Minute hatte Matthias Kissler Zeit, um die Sammlung dem Publikum aus Hackerinnen, Gamern und Designschaffenden schmackhaft zu machen. „One-Minute-Madness“ heißt die kurze Vorstellungsrunde, in der die Kultureinrichtungen ihre Datensets für den Programmier-Marathon vorstellten. Nach den Auftaktimpulsen konnten die Teilnehmenden sich detaillierter bei den Datengebenden informieren und erste Ideen entwickeln. Während dieses Kickoff-Meetings Ende Oktober fanden sich bereits 15 Teams, die jetzt in der Sprintphase bis zum 28. Januar 2021 aus ihren Ideen Projekte machen wollen. Am Ende entstehen aus den Daten etwa interaktive Apps, Lernspiele oder Augmented-Reality-Anwendungen.

Kulturhackathon studieren

Blick über den leeren Raum vor der Bühne, über die Schulter von drei Technikern

Statt fast 200 Gästen, war nur das Organisationsteam vor Ort. Bildnachweis: Coding da Vinci Niedersachsen/Lambert Heller

Eigentlich war der Kickoff-Ideen-Markt als zweitägiges Event geplant: ein buntes Zusammentreffen von Programmier-, Kunst- und Kulturszene. Wegen steigender Corona-Zahlen musste selbst die Hybrid-Alternative verworfen werden, sodass sich die 175 Teilnehmenden rein digital trafen. Umso besser soll in diesem Jahr die Unterstützung in der Sprintphase ausfallen: Erstmals orientiert sich „Coding da Vinci“ an den Semesterzeiten der Hochschulen. Dadurch können Studierende auch im Rahmen von Projektseminaren teilnehmen. An der TU Braunschweig betreut etwa Robert Strötgen, Co-Organisator des Events und stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek, mehrere studentische Projekte.

Am 29. Januar 2021 endet der „Coding da Vinci Niedersachsen“ mit einer Preisverleihung, auf der eine Jury die fünf besten Projekte kürt und mit je einem dreimonatigen Stipendium mit monatlich 1250 Euro prämiert. Damit können die Gewinnerteams ihre Ideen weiter ausfeilen. Einen genauen Einblick in die derzeitigen Projekte gibt es im Hackdash des Kultur-Hackathons. Jede und jeder Interessierte kann mitmachen.