31. Januar 2017 | Magazin:

Carolo-Cup 2017: Zwei Braunschweiger Teams fahren um den Sieg Erhöhte Anforderungen im neuen Wettkampfmodus

Gewinnen wollen sie beide. Die einen treten als Titelverteidiger beim diesjährigen Carolo-Cup der Technischen Universität Braunschweig an, die anderen ließen mit einem starken dritten Platz im vergangenen Jahr aufhorchen. Der Konkurrenzkampf zwischen dem Team CDLC und den ISF Löwen bleibt dennoch harmonisch. In der finalen Vorbereitungsphase gaben uns beide Teams einen Einblick in ihre Arbeit.

17 studentische Teams aus Deutschland, Schweden und der Schweiz messen sich mit ihren autonom fahrenden Modellfahrzeugen im Maßstab 1:10 am 7. Februar beim zehnten Carolo-Cup. Darunter sind zwei Lokalmatadore: Das Team CDLC, das im vergangenen Jahr den Sieg feierte, und die letztjährig drittplatzierten ISF Löwen. Getreu Sepp Herbergers Motto „nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ begann die Vorbereitung beider Teams auf den diesjährigen Cup schon im Frühjahr 2016.

Mit Kontinuität zum Erfolg

Oskar Maier studiert Elektrotechnik im Master und ist einer der CDLC-Teamleiter. Er setzt auf kontinuierliches Arbeiten als Erfolgsrezept. Das Team trifft sich einmal wöchentlich am Donnerstag, um den Fortschritt der Arbeit festzuhalten und Organisatorisches zu besprechen. In der Zwischenzeit arbeitet jedes Teammitglied an seiner speziellen Aufgabe.

Zwei Mitglieder des Teams CDLC arbeiten am Modellauto.

Die Titelverteidiger bei der Arbeit: Das Team CDLC tritt zum zehnten Mal beim Carolo-Cup an. Bildnachweis: TU Braunschweig

Aber auch Teambuilding-Maßnahmen stehen auf der Tagesordnung: Beim gemeinsamen Frühstück, dem Konzeptwochenende oder der Weihnachtsfeier lernen sich die Teammitglieder besser kennen. In den Wochen direkt vor dem Carolo-Cup steigt das Arbeitspensum dann deutlich: „In den letzten drei Wochen vor dem Cup sind hier im Schnitt schon vier Personen à siebzig Wochenstunden beschäftigt, das ist schon nicht wenig“, sagt Maier. „Im letzten Jahr war die Vorbereitung zeitlich etwas entspannter. Beim diesjährigen Cup sind die Anforderungen höher. Aber es ist ja nicht falsch sich hohe Ziele zu setzen und wir wollen gewinnen!“, gibt der Teamleiter vor. Das Team CDLC tritt in der neuen Leistungsklasse, dem erweiterten Hauptmodus, des Carolo-Cups an. Die Fahrzeuge müssen unter anderem Tempolimits einhalten, Fußgängerverkehr an Zebrastreifen, Abbiegepfeile und komplexe Vorfahrtsregelungen beachten sowie Überholverbote meistern.

Am Erfolg geschnuppert

Die letztjährig drittplatzierten ISF Löwen treten ebenfalls in der neuen Leistungsklasse an und setzen sich ein hohes Ziel: „Wir haben am Erfolg geschnuppert und wollen was reißen“, sagt Informatikstudent Yasar Isik. „In diesem Jahr sind erfahrene Leute zum Team dazugekommen, deshalb ist der erste Platz unser Ziel!“ Das neue Fahrzeug des Teams, „Simba 3“, soll leichter und schneller werden als sein Vorgänger und auch optisch was her machen.

Die größte Herausforderung sieht Isik in der Verkehrsschilderkennung. Bis zu zwanzig Stunden pro Woche investieren die Teammitglieder in die Vorbereitung des Cups. Kurz vor dem Wettbewerb steigt das Arbeitspensum dann rapide an – trotz Klausurenphase. Auch sonntags wird gearbeitet. Am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, wäre die Belohnung. Dass für dieses Ziel vor allem das Team CDLC als Titelverteidiger geschlagen werden muss, weiß Isik. Der Konkurrenzkampf bleibt dennoch harmonisch: „Neue Teststrecken stellen wir uns beispielsweise gegenseitig zum Ausprobieren zur Verfügung. Der Wettkampfeifer bleibt in einem gesunden Rahmen“, betont Isik.

Gemein ist den Braunschweiger Teams die Vorfreude auf das Finale des Carolo-Cups in der Stadthalle Braunschweig. Das große Interesse des Publikums sei bereits eine Belohnung für die harte Arbeit, erzählen beide Teams voller Vorfreude. Und ob am Ende „Carolinchen“, „Simba“ oder doch ein anderes Fahrzeug den Sieg holt – wertvolle praktische Erfahrungen, auch für das spätere Berufsleben, nimmt jedes Teammitglied mit nach Hause.