Bild des Monats: ALiCE‘ Abenteuer in der Arktis Aus dem Institut für Flugführung
Noch ist er gut in Kisten verpackt, unterwegs auf einem Schiff von Bremerhaven aus Richtung Arktis. Ziel ist der Eisbrecher „Polarstern“, der eingefroren im Meereis über den Nordpol driftet. Der Quadrocopter ALiCE des Instituts für Flugführung (IFF) der Technischen Universität Braunschweig wird bei der MOSAiC-Expedition unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), zum Einsatz kommen. Unser Bild des Monats zeigt ihn während der Polarstern-Expedition 2017 östlich von Grönland.
Auf der fünfwöchigen Forschungsfahrt im September und Oktober 2017 waren die Wissenschaftler Dr. Falk Pätzold und Thomas Krüger vom IFF mit Unterstützung von ALiCE (Airborne tool for methane isotopic composition and polar meteorological experiments) Klimafragen nachgegangen: wie die Atmosphäre vom Meereis beeinflusst wird und welche Rolle Meereis beim Eintrag von Methan in die Atmosphäre spielt.
Auch dieses Mal – bei MOSAiC, der bislang größten Arktis-Expedition der Geschichte – wird der Quadrocopter bei Flügen „auf Sicht“ in bis zu 1.000 Metern Höhe Luftproben entnehmen. Damit kann das Forschungsteam anhand von Isotopenanalyse bestimmen, aus welchen Quellen das Methan in der Arktis stammt.
Messtechnik des IFF
Pätzold, Spezialist für meteorologische Messtechnik am IFF, fliegt Ende Januar Ende nach Tromsø in Norwegen und bricht von dort zum Eisbrecher „Polarstern“ auf, um im internationalen Forschungsteam an der Arktis-Expedition teilzunehmen. Neben ALiCE befindet sich auch die Hubschrauber-Schleppsonde „HELiPOD“ des IFF auf dem Weg zur „Polarstern“ – bestückt mit 60 Messgeräten, teils neuen, teils bewährten. Zusätzlich zu atmosphärischen Messungen wird die Eisoberfläche dokumentiert, Aerosole gemessen und der Einfluss von Wolken analysiert. Mit den Daten können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wechselwirkungen zwischen Meereis, Atmosphäre und Ozean untersuchen. Pätzold wird auch mit an Bord des Hubschraubers sein und kontrollieren, ob die Sensoren des HELiPOD reibungslos funktionieren.
Kaum eine Region hat sich laut AWI in den vergangenen Jahrzehnten so stark erwärmt wie die Arktis. Gleichzeitig fehlen jedoch ganzjährige Beobachtungen aus dem eisbedeckten Nordpolarmeer. Mit der MOSAiC-Expedition wird das nun möglich. Die „Polarstern“ verbringt mit ihrem internationalen Forschungsteam ein ganzes Jahr in der Arktis, wobei der Eisbrecher eingefroren durch das Nordpolarmeer driftet. Damit kann erstmals auch im arktischen Winter Forschung in der Nähe des Nordpols stattfinden.