24. Mai 2019 | Magazin:

Bereit zum Bohren Logbuch Bohrkampagne Bodensee – Teil 1

Ein Blick zurück in das Klima der Vergangenheit: Dafür entnehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Braunschweig derzeit Sedimentkerne am Bodensee. Die beiden Studierenden Sonja Rigterink und André Pannes vom Institut für Geosysteme und Bioindikation berichten in einer kleinen Reihe von Logbucheinträgen von der internationalen Forschungsbohrung.

Angekommen: Die Bohrplattform ist verankert. Bildnachweis: Sonja Rigterink/TU Braunschweig

„Nach verregneten Tagen, in denen die Bohrplattform aufgrund von Unwetterwarnungen nicht aus dem Hafen in Langenargen auslaufen konnte, durfte sie gestern ihren Standort im Bodensee vor Hagnau anfahren und dort verankert werden. Bei strahlend blauem Himmel wurde die Plattform heute mit der ‚Lauterborn‘, einem Forschungsschiff der Universität Konstanz, besucht. Nun können wir uns einen Überblick über den bisherigen Fortschritt verschaffen. In den kommenden Tagen sollen die Aufbauarbeiten beendet und mit den Bohrungen, die eigentlich mehr als ‚Hämmern‘ bezeichnet werden können, begonnen werden. Dann sollen die Sedimentkerne tagsüber gezogen und nach Konstanz transportiert werden. Dort werden die ersten Untersuchungen im Labor der Universität stattfinden. Hoffentlich hält das Wetter!“

Text: Sonja Rigterink und André Pannes

Unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig nimmt ein internationales Forscherteam Sedimentproben vom Boden des Bodensees. Dafür kommt erstmals das neue System HIPERCORIG zum Einsatz, das Bohrtiefen von bis zu 100 Meter ermöglicht. Anhand der gewonnenen Sedimentkerne werden die Klima- und Umweltgeschichte in der Region sowie deren Auswirkungen rekonstruiert.