16. Dezember 2014 | Magazin:

Alumnus der TU Braunschweig erhält Leibniz-Preis Doktorvater gratuliert Prof. Stefan Grimme

Große Freude löste die Bekanntgabe der Leibniz-Preisträger des Jahres 2015 auch in Braunschweig aus: Unter den acht Forschern ist der gebürtige Brauschweiger Stefan Grimme. Der heutige Leiter des Mulliken-Center für Theoretische Chemie der Universität Bonn absolvierte sein Chemiestudium an der Technischen Universität Braunschweig und wurde mit einer Arbeit aus der Photochemie bei Prof. Herbert Dreeskamp am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie promoviert.

 

Prof. Stefan Grimme (Jens Mekelburger/Uni Bonn)

Prof. Stefan Grimme (Jens Mekelburger/Uni Bonn)

„Die größte Auszeichnung eines Lehrers ist der Erfolg seiner Schüler“, freut sich Prof. Herbert Dreeskamp über die Bekanntgabe der Leibniz-Preisträger des Jahres 2015. Denn unter den acht Forschern befindet sich auch einer seiner ehemaligen Schüler: Prof. Stefan Grimme von der Universität Bonn wurde 1963 in Braunschweig geboren und absolvierte ab 1984 ein Studium der Chemie an der Technischen Universität Braunschweig. Die ersten wissenschaftlichen Arbeiten fertigte er im Institut für Physikalische und Theoretische Chemie an, wo er 1991 mit einer Arbeit über die Photochemie von Ketonen promoviert wurde. „Im Rahmen der Doktorarbeit konnte er durch die Beobachtung der mit kurzen Laserpulsen im Kernresonanzspektrometer ausgelösten Photoreaktionen wesentliche Erkenntnisse über den Verlauf und die Geschwindigkeit solcher Reaktionen bis zum Mikrosekundenbereich erhalten“, erklärt Prof. Dreeskamp.

Bereits während der Braunschweiger Anfangsjahre sei bei Stefan Grimme auch ein großes Interesse für die Theoretische Chemie zu erkennen gewesen, erinnert sich der stolze Doktorvater. Das Interesse daran war so groß, so der Emeritus weiter, dass man es mit den damaligen Möglichkeiten in Braunschweig nicht in dem Umfang habe befriedigen können, wie man es sich für den Nachwuchswissenschaftler gewünscht hätte. So empfahl der Professor seinem Schüler nach Bonn zu gehen. „Zum einen ist es immer gut, sich neuen akademischen Wind um die Nase wehen zu lassen. Zum anderen befand sich mit der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Peyerimhoff in Bonn die stärkste auf diesem Gebiet“, erläutert Prof. Dreeskamp.

In Bonn schloss Stefan Grimme 1997 seine Habilitation in der Theoretischen Chemie ab und erhielt im Jahr 2000 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Theoretische Organische Chemie in Münster, bevor er 2011 einen Ruf auf seine heutige Funktion an der Universität Bonn erhielt. Ausgezeichnet wird Prof. Grimme für die Entwicklung und Anwendung theoretischer Modelle zur Berechnung der räumlichen Struktur und den Eigenschaften auch großer Moleküle aus Biologie und Pharmazie mithilfe von Computerprogrammen. Ein Forschungsgebiet, das vor über zwanzig Jahren, als Stefan Grimme in Braunschweig die ersten wissenschaftlichen Schritte noch auf experimentellem Gebiet unternahm, in den Kinderschuhen steckte, erklärt der Emeritus. „Ich freue mich sehr für Stefan Grimme und auch darüber, dass wir vor über zwanzig Jahren in Braunschweig zusammen die ersten Schritte dieser tollen Wissenschaftlerkarriere gehen konnten“, schließt Prof. Herbert Dreeskamp

 

Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist mit einer Summe 2,5 Millionen Euro der höchstdotierte Wissenschaftspreis in Deutschland. Die Preisverleihung findet am 3. März 2015 in Berlin statt.

 

Weitere Informationen

  • Die Presseinformation der Universität Bonn „Stefan Grimme erhält einen Leibniz-Preis“ vom 10. Dezember 2014 finden Sie hier.
  • Die Presseinformation des Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen „Bonner Chemiker erhält Leibniz-Preis 2015: 2,5 Millionen Euro für Professor Stefan Grimme“ vom 10. Dezember 2014 finden Sie hier.

 

Kontakt
Prof. Dr. Stefan Grimme
Institut für Physikalische und Theoretische Chemie
Mulliken Center for Theoretical Chemistry
Universität Bonn
Tel. 0228/732351
E-Mail: grimme@thch.uni-bonn.de
www.thch.uni-bonn.de/tc