9. Juli 2019 | Magazin:

Alles auf Anfang Logbuch Bohrkampagne Bodensee – Teil 7

Jetzt geht es weiter mit der Bohrung am Bodensee. Nachdem das Bohrgerät im Sediment feststeckte, mussten die Arbeiten auf der Plattform für längere Zeit unterbrochen werden. Die Studierenden Lea Klute und Rifat Akon vom Institut für Geosysteme und Bioindikation berichten im siebten Logbucheintrag von der internationalen Forschungsbohrung.

Bereit zum Transport ins Labor: ein frisch entnommener Bohrkern. Bildnachweis: Lea Klute/TU Braunschweig

Eiskalt: Die Kerne müssen während des Transports gekühlt werden. Bildnachweis: Lea Klute/TU Braunschweig

Ein Sedimentkern in der Kältekammer, bevor die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihn zerschneiden und Proben entnehmen. Bildnachweis: Lea Klute/TU Braunschweig

„Nach einigen technischen Ausbesserungen und Versetzen der Bohrplattform konnte in der Nähe der vorherigen Stelle mit den Bohrungen begonnen werden. Donnerstagnachmittag war es für uns, Rifat Akon und Lea Klute als neues Team, erstmals so weit: Wir brachten die ersten drei Kerne gekühlt ins Labor und nahmen Proben. Mit zunehmender Tiefe wurde das Sediment sandiger und fester, also ein Anzeichen für glaziales – das heißt eiszeitliches – Sediment. Dies erschwerte die Bohrungen, da der Sand nach Herausnehmen des Kerns in die äußere Röhre gespült wurde und vor der nächsten Bohrung geräumt werden muss. Am Ende der Woche wurden 18,5 Meter erreicht. Vor weiteren Bohrungen muss jetzt technisch nachgebessert werden.“

Text: Lea Klute und Rifat Akon

Unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig nimmt ein internationales Forscherteam Sedimentproben vom Boden des Bodensees. Dafür kommt erstmals das neue System HIPERCORIG zum Einsatz, das Bohrtiefen von bis zu 100 Meter ermöglicht. Anhand der gewonnenen Sedimentkerne werden die Klima- und Umweltgeschichte in der Region sowie deren Auswirkungen rekonstruiert.