16. Oktober 2020 | Magazin:

Algorithmen für den Zugverkehr Start der Machbarkeitsstudie AGEME

„Heute circa 20 Minuten später.“ Bei technischen Problemen im Zugverkehr sind häufig viel
Expertise und ein massiver Zeitaufwand nötig, um den Fehler zu finden. Im Projekt AGEME
suchen die DB Systel GmbH, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Technische Universität Braunschweig und die Siemens Mobility GmbH nach einem Algorithmus, der in Zukunft die Datenflut mit künstlicher Intelligenz schnell und zielsicher durchdringt.

ICE 4 durchfährt Betriebsbahnhof

Ein ICE 4 Baureihe 412 in grüner Optik durchfährt den Betriebsbahnhof Langeland. Bildnachweis: Deutsche Bahn AG/Wolfgang Klee

Das Potenzial von Künstlicher Intelligenz ist groß: Im Zugverkehr könnte sie alle Betriebsdaten selbstständig auswerten und so Störungen schneller identifizieren. Zusätzlich könnte der Algorithmus auch Wartungsbedarf aufspüren, indem er kleinste Abweichungen vom Normalbetrieb erkennt. Instandsetzung käme, bevor etwas passiert – nicht in einem starren Zeitrhythmus. In der Machbarkeitsstudie AGEME (Automatisch generierte Erklärungen Maschineller Entscheidungen) wird daher untersucht, wie „Künstliche Intelligenz“-Prozesse die Datenübermittlung optimieren können.

Um vom Störsignal im Zugverkehr zu einer automatisierten Analyse zu kommen, stehen in dem Forschungsprojekt drei Aspekte im Vordergrund: die Digitalisierung der Datenübermittlung, das Zusammenführen aller vorhandenen Betriebsdaten und schließlich die Übersetzung der technischen Daten in konkrete Handlungsanweisungen.

Nahtlose Zusammenarbeit

Im Forschungsprojekt AGEME arbeiten vier Partner zusammen. Während die DB Systel GmbH die Datenerhebung modernisiert, soll die Siemens Mobility GmbH die unterschiedlichen Datenarten in einem System vereinen. Die TU Braunschweig ist für einen passenden Algorithmus verantwortlich, der aus den Daten die richtigen Schlüsse zieht. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeitet schließlich an einer verständlichen Ausgabe der Analysen.

Über das Projekt

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Projekt AGEME (Automatisch generierte Erklärungen Maschineller Entscheidungen) mit 100.000 Euro. AGEME ist damit Teil der Initiative „mFUND“, die datenbasierte, digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0 unterstützt. Nach dem Start im September 2020 soll dann im Mai 2021 die Machbarkeit des Projektes erforscht und mit einem Konzept unterlegt sein.