16. Februar 2017 | Presseinformationen:

Zu hohe Nitratwerte: Grundwasserschutz vorantreiben 13. Niedersächsisches Grundwasserkolloquium sucht Lösungen

Wie kann Grundwasser vor zu hohen Nitratwerten aber auch insgesamt vor unerwünschten Spurenstoffen besser geschützt werden und wie lassen sich die Interessen von Landwirtschaft und Industriebetrieben mit den Anforderungen der Trinkwasserversorgung in Einklang bringen? Im Rahmen des 13. Niedersächsischen Grundwasserkolloquium diskutieren 24 Referenten aus Deutschland, der Schweiz und der Türkei und bewerten zusammen mit mehr als 150 anwesenden Experten Gefährdungspotenziale und Lösungsansätze in zahlreichen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion.

„Ohne sauberes Grundwasser gibt es kein sauberes Trinkwasser. Das Lebensmittel Wasser steht deshalb im Fokus dieser Tagung. Das Niedersächsische Grundwasserkolloquium versammelt Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis, die gerade bei den aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten zu klugen Lösungen für Niedersachsen beitragen“, erklärt Stefan Wenzel, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

An vielen Orten in Deutschland, so auch in Niedersachsen, sind die Nitratwerte im Grundwasser zu hoch: Trotz der Fortschritte in Grundwasserforschung und Klärtechnologie gibt es je nach Region Probleme bei der Grundwasserqualität. Dort, wo sandige Böden, großflächige Tierhaltung und düngungsintensive Landwirtschaft betrieben werden, liegt der Nitratgehalt oftmals über dem gesetzlichen Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter. Nitrat als Bestandteil von Kunst- oder Naturdünger hilft Pflanzen beim Wachsen. Überhöhte Mengen gelangen in den Boden der Flächen. Da Nitrat wasserlöslich ist, findet es auch den Weg in das Grund- und Oberflächenwasser. Beide sind in Deutschland die Quellen des Trinkwassers. Ein hoher Nitratgehalt im Trinkwasser gilt als gesundheitsgefährdend. Nitrat kann im Körper zu Nitrit und schließlich zu Nitrosaminen umgewandelt werden, die krebserregend wirken können.

Zum Niedersächsischen Grundwasserkolloquium

Das Niedersächsische Grundwasserkolloquium ist eine wissenschaftliche Veranstaltung auf der seit 1989 praxisnahe Grundwasserprobleme in den Mittelpunkt gestellt und interdisziplinär diskutiert werden. Eingeladen sind Expertinnen und Experten aus Forschung, Industrie, Consulting, Verbänden und Behörden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren über aktuelle Probleme und Lösungen beim Grundwasserschutz und der Grundwasserbewirtschaftung und tauschen Erfahrungen und Ideen aus Forschung und Praxis miteinander aus. Veranstaltet wird das Niedersächsische Grundwasserkolloquium vom Norddeutschen Wasserzentrum (NWZ) und der Technischen Universität Braunschweig mit Unterstützung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sowie der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS) und der Fugro Consult GmbH.