Stärkung der deutsch-südafrikanischen Kooperation im Kampf gegen Baumkrankheiten Humboldt-Forschungspreisträger Prof. Bernard Slippers plant Forschungsaufenthalt an der TU Braunschweig
- Auf Vorschlag von Professor André Fleißner von der TU Braunschweig wurde Professor Bernard Slippers, Universität Pretoria, mit dem renommierten Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet.
- Die TU Braunschweig wird Gastgeberin des renommierten Forschers für den mit dem Forschungspreis verbundenen Forschungsaufenthalt in Deutschland sein.
- Eine intensive Forschungskooperation zwischen den Arbeitsgruppen von Professor Fleißner und Professor Slippers besteht seit 2023.
Die Ehrung mit dem Humboldt-Forschungspreis würdigt die herausragenden Beiträge von Professor Bernard Slippers auf dem Gebiet der Waldpathologie und unterstreicht die Bedeutung grenzüberschreitender Forschungspartnerschaften im Kontext von Klimawandel und globalem Handel. Nominiert wurde er von Prof. André Fleißner vom Institut für Genetik der TU Braunschweig. „Bernard Slippers ist die richtige Person zur richtigen Zeit, um internationale Forschungsinitiativen gegen das weltweite Baumsterben zu koordinieren. Die Auszeichnung von Prof. Slippers mit dem Humboldt-Forschungspreis ist nicht nur eine persönliche Würdigung, sondern stärkt auch die internationale Zusammenarbeit, die wir dringend brauchen, um Wälder weltweit zu schützen,“ so Professor Fleißner.
Weltweit sind Wälder durch Hitze, Trockenheit und die Ausbreitung invasiver Schädlinge und Krankheitserreger bedroht. Der internationale Handel mit Pflanzenmaterial hat in den letzten Jahrzehnten zur Verbreitung neuer Pilz- und Insektenarten geführt, die ganze Baumpopulationen gefährden. Professor Slippers leitet das Forestry and Agricultural Biotechnology Institute (FABI) der Universität Pretoria und hat in mehr als 340 Publikationen neue Pathogene identifiziert sowie innovative Bekämpfungsstrategien mitentwickelt.
Erfolgreiches deutsch-südafrikanisches Netzwerk zur Entschlüsselung und Bekämpfung von Erregern von Baumkrankheiten
2023 entstand aus einem glücklichen Zufall eine intensive Forschungskooperation zwischen der Forschungsgruppe zur Pilzgenetik rund um Professor Fleißner an der TU Braunschweig und der Forschungsgruppe von Professor Bernard Slippersander Universität Pretoria. Mittlerweile hat sich daraus ein ganzes Netzwerk an Forschenden aus deutschen und südafrikanischen Gruppen entwickelt, um die Rolle von Mykobiomen und invasiven Pilz- und Oomyceten-Erregern zu entschlüsseln. Ziel ist es, die Funktion und Rolle dieser mikrobiellen Gemeinschaften zu verstehen, um in Zukunft mithilfe chemischer, digitaler und biologischer Methoden präzise Diagnose- und Bekämpfungswerkzeuge zu entwickeln.
Bei seinem Forschungsaufenthalt an der TU Braunschweig plant Prof. Slippers, dieses südafrikanisch-deutsche Netzwerk weiter auszubauen. „In unserem internationalen Netzwerk vereinen wir einmalige Kompetenzen und Fachkenntnisse, um ein umfassenderes Verständnis dafür zu gewinnen, auf welche Weise Pilze Baumkrankheiten auslösen. Die Funktion von Pilzgemeinschaften in Wäldern als Schlüssel zur Anpassungsfähigkeit und Resilienz ist bislang ein weitgehend unerforschtes und unterschätztes Forschungsfeld,“ so Slippers.
Im Fokus steht dabei Forschung zu Wechselwirkungen zwischen Pilzgemeinschaften und Baumgesundheit unter Stressbedingungen sowie die Entwicklung umweltverträglicher Strategien zur Eindämmung invasiver Käfer- und Pilzarten. Auch die gemeinsame Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in beiden Ländern soll vertieft werden.